… Ich? …dir? …Längst.Ich tat´s … noch ehe ich … eswußte.Aber… vergessen? … vergessen??… Ach!Wenn ich´s … könnte!!Oft,mitten im hellsten Sonnenschein,wenn ich … – fröhlich – bin und – an nichts – denke,plötzlich,grauhockt es … vor mir!Da:… Chrrr …wie eine … Kröte!Und alles, allesallesscheint mir … wiederschal. Schal und trostlos.Dasganze … Leben!Und ich bin traurig. Traurig … überdichund … mich … und … mich … und … dich.
Die Stunden … kriechen.Alles … öde … alles leer!Noch … nachts,mitten zwischen zwei Träumen,die mich in deine Armewiegen, plötzlich:Ichschrecke auf!Mit … zitterndem …Herzen!Liegst du … jetzt wach?Sehnst du … dich … nach mir?Riefstdu … mich?Schwarze, schwere, regungslose,nur durch dasjagende, fiebernde, pochendePulsen meines Blutsdurchhämmerte Stille!Fern … von mir … fernbist … du,fern!
Dein Hypothesenungeheuer Hat mich noch niemals recht erbaut. Der Weltgeist ist ein Wiederkäuer, Der ewig frißt und nie verdaut? Still, still, mein Lieber; also spricht Nur Einer, den der Haber sticht, Denn könnt´ ich, hoch im Himmel hausend, Nur um ein lumpiges Zehnjahrtausend Dein Hirn nach rückwärtshin verrenken, Du würdest anders drüber denken!
Und wieder nun läßt aus dem DunkelnDie Weihnacht ihre Sterne funkeln!Die Engel im Himmel hört man sich küssenUnd die ganze Welt riecht nach Pfeffernüssen ...So heimlich war es die letzten Wochen,Die Häuser nach Mehl und Honig rochen,Die Dächer lagen dick verschneitUnd fern, noch fern schien die schöne Zeit.Man dachte an sie kaum dann und wann.Mutter teigte die Kuchen anUnd Vater, dem mehr der Lehnstuhl taugte,Saß daneben und las und rauchte.Da plötzlich, eh man sich´s versah,Mit einem Mal war sie wieder da.Mitten im Zimmer steht nun der Baum!Man reibt sich die Augen und glaubt es kaum ...Die Ketten schaukeln, die Lichter wehn,Herrgott, was giebt´s da nicht alles zu sehn!Die kleinen Kügelchen und hierDie niedlichen Krönchen aus Goldpapier!Und an all den grünen, glitzernden SchnürchenAll die unzähligen, kleinen Figürchen:Mohren, Schlittschuhläufer und Schwälbchen,Elephanten und kleine Kälbchen,Schornsteinfeger und trommelnde Hasen,Dicke Kerle mit rothen Nasen,Reiche Hunde und arme SchluckerUnd Alles, Alles aus purem Zucker!Ein alter Herr mit weißen BäffchenHängt grade unter einem Äffchen.Und hier gar schält sich aus seinem EiEin kleiner, geflügelter Nackedei.Und oben, oben erst in der Krone!!Da hängt eine wirkliche, gelbe KanoneUnd ein Husarenleutnant mit silbernen Tressen –Ich glaube wahrhaftig, man kann ihn essen!In den offenen Mäulerchen ihre Finger,Stehn um den Tisch die kleinen Dinger,Und um die Wette mit den KerzenPuppern vor Freuden ihre Herzen.Ihre großen, blauen Augen leuchten,Indess die unsern sich leise feuchten.Wir sind ja leider schon längst »erwachsen«,Uns dreht sich die Welt um andre AchsenUnd zwar zumeist um unser Bureau.Ach, nicht wie früher mehr macht uns frohAus Zinkblech eine Eisenbahn,Ein kleines Schweinchen aus Marzipan.Eine Blechtrompete gefiel uns einst sehr,Der Reichstag interessiert uns heut mehr;Auch sind wir verliebt in die RegeldetriUnd spielen natürlich auch Lotterie.Uns quälen tausend Siebensachen.Mit einem Wort, um es kurz zu machen,Wir sind große, verständige, vernünftige Leute!Nur eben heute nicht, heute, heute!Über uns kommt es wie ein Traum,Ist nicht die Welt heut ein einziger Baum,An dem Millionen Kerzen schaukeln?Alte Erinnerungen gaukelnAus fernen Zeiten an uns vorüberUnd jede klagt: Hinüber, hinüber!Und ein altes Lied fällt uns wieder ein:O selig, o selig, ein Kind noch zu sein!
Über die Welt hin ziehn die Wolken,Grün durch die WälderFließt ihr Licht.Herz vergiß!In stiller SonneLebt lindester Zauber,Unter wehenden Blumen blüht tausend Trost.Vergiß! Vergiß!Aus fernem Grund pfeift, horch, ein Vogel ...Er singt ein Lied.Das Lied vom Glück!Vom Glück.
Zwischen Gräben und grauen Hecken, den Rockkragen hoch, die Hände in den Taschen, schlendre ich durch den frühen Märzmorgen. Falbes Gras, blinkende Lachen und schwarzes Brachlandso weit ich sehn kann. Dazwischen, mitten in den weissen Horizont hinein,wie erstarrt, eine Weidenreihe. Ich bleibe stehn. Nirgends ein Laut. Noch nirgends Leben. Nur die Luft und die Landschaft. Und sonnenlos, wie den Himmel, fühl ich mein Herz! Plötzlich ein Klang, Ich starre in die Wolken. Über mir, jubelnd,durch immer heller werdendes Licht, die erste Lerche!
Die alte Welt ist ein altes HausUnd furchbar ungemüthlich,Der Nordwind pustet die Lichter aus –Ich wollte, wir lägen mehr südlich!Ich wollte… Puh Teufel, wie das zieht!Der Hagel prallt an die Scheiben,Drum singt nur einstweilen das tröstliche Lied:Es kann ja nicht immer so bleiben.
Sein Freund, der Türmer, war noch wach,Wie Silber gleißte das Rathausdach,Und drüber stand der Mond.Er wußte kaum, wie schwer er litt,Doch schlug ihm das Herz bei jedem Schritt.Und das Ränzel drückte ihn.Die Gasse war so lang, so lang,Und dazu noch die Stimme,die über ihm sang:Wanns Mailüfterl weht!Jetzt bog sich ein Fliederstrauchüber den Zaun,Und die Mutter Gottes, aus Stein gehaun,Stand weiß vor dem Domportal.Hier stand er eine Weile stillUnd hörte, wie eine Dohle schrillHochoben ums Turmkreuz pfiff.Dann löschte links in dem kleinen HausDer Löwenwirt seine Lichter aus,Und die Domuhr schlug langsam zehn.Die Brunnen rauschten wie im Traum,Die Nachtigall schlug im Lindenbaum,Und alles war wie sonst.Da riß er die Rose sich aus dem RockUnd stieß sie ins Pflaster mit seinem Stock,Daß die Funken stoben, und ging.Erst droben auf dem HeiligensteinFiel ihm noch einmal alles ein,Als der Weg um die Buche bog.Die Blätter rauschten und er stand und stand,Und sah hinunter unverwandt,Wo die Dächer funkelten.Dort stand der Garten und dort das Haus,und jetzt war das aus und jetzt war das aus,Und - die Dächer funkelten!Sein Herz schlug wild,Sein Herz schlug nicht fromm:Wann i komm, wann i komm,wann i wiederkomm!Doch er kam nie wieder.
Aus weissen Wolken baut sich ein Schloss.Spiegelnde Seen, selige Wiesen, singende Brunnen aus tiefstem Smaragd!In seinen schimmernden Hallen wohnen die alten Götter.Noch immer, abends, wenn die Sonne purpurn sinkt, glühn seine Gärten, vor ihren Wundern bebt mein Herz und lange . . . steh ich.Sehnsüchtig!Dann naht die Nacht, die Luft verlischt, wie zitterndes Silber blinkt das Meer, und über die ganze Welt hin weht ein Duft wie von Rosen.