Ach, wie ist´s möglich dann,Daß ich dich lassen kann!Hab dich so herzlich lieb,Das glaube mir!Du hast das Herze meinGanz mir genommen ein,Daß ich kein andre lieb,Als dich allein! Blau blüht ein Blümelein,Das heißt Vergiß nicht mein,Das Blümelein leg ans Herz,Und denk an mich!Stirbt Blum´ und Hoffnung gleich,Wir sind an Liebe reich,Denn die stirbt nicht bei mir,Das glaube mir! Wär´ ich ein Vögelein,Bald wollt´ ich bei dir sein,Scheut´ Falk´ und Habicht nicht,Flög´ schnell zu dir.Schöß mich ein Jäger tot,Fiel´ ich in deinen Schoß,Sähst du mich traurig an,Gern stürb´ ich dann!
Ich bin so reich in deinem Angedenken,Daß ich mich nimmer kann ganz einsam nennen,Nur wenn ich ganz mich kann hinein versenken,Vergeß ich es, daß Tal und Flut uns trennen.Will mir die Welt die eitlen Freuden schenken,Ich fliehe sie, und mag sie nimmer kennen,Welt, Himmel, Lenz und Liebe sind vereint,Wo mir dein Bild, ein süßer Stern, erscheint.
Vertrau´ nicht fürder mehr,Und liebst du noch so sehr;Liebt Jeder sich allein,Und lacht des Andern Pein;Wer lebt in Leid und Schmerz,Der findt kein treues Herz.Vertrau´ nicht fürder mehr,Denn Untreu kränket sehr!Viel besser Einsamkeit,Als falsche Freundlichkeit;Kannst du mit Gott nur sein,So bist du nicht allein.Geh´ hin zum Anger grün,Und sieh die Berge blühn,Natur ist immer daMit Mutterliebe nah,Komm´, trink´ an ihrer BrustVergessenheit und Lust!Gesundheit, Kraft und MuthQuillt aus der Lüfte Fluth,Bei muntrer Vögel SangWird´s Einem nimmer bang,In WaldeseinsamkeitVergißt sich manches Leid!