Nicht nenn´ ich Glück ein sorgenfreies LebenUnd steten, ungetrübten Sonnenschein;Glück ist: sich freudig jeder Pflicht hingeben,Sich selbst besiegen, andern hilfreich sein;Das Gegenwärt´ge ans Zukünft´ge bindenUnd unbeirrt den Weg zum Himmel finden.
Stiefmütterchen wird seltenZum frohen Strauß begehrt,Sie ist im BlumenreigenAm wenigsten geehrt.Und doch ist sie die erste,Die uns im Lenz erfreut,Und blüht noch, wenn die RoseDie Blätter längst verstreut.Ob Sonnenschein, ob SchattenIhr in das Auge fällt,Sie lohnt mit tausend BlumenWo man sie hingestellt.In ihrer stillen DemutUnd OpferfreudigkeitIst sie ein treues BildnisDer echten Weiblichkeit.
Nebelschleier, feucht und schwer,Wallten um die elfte Schwester,Fröstelnd schreitet sie einher,Zieht des Mantels Falten fester.Ihre Augen blicken trüb´,Ach, dahin ist alles Prangen!Was den heit´ren Schwestern lieb,Ist zur Ruhe eingegangen.Aber sieh, des Menschen LustRuht nicht mit den Kreaturen,Jägereifer in der BrustFolgt er kühn des Wildes Spuren.Leicht entdeckt im weichen SchneeVon der losgelass´nen Meute,Werden Häslein, Fuchs und RehSeiner Flinte sichre Beute.Auch November, feucht und grau,Bietet seinem Herzen Freuden,Und er sieht die hohe FrauUngern nur von hinnen scheiden.