Gott gab uns nur einen Mund,weil zwei Mäuler ungesund.Mit dem einen Munde schonschwatzt zuviel der Erdensohn.Hat er jetzt das Maul voll Brei,muß er schweigen unterdessen;hätte er der Mäuler zwei,löge er sogar beim Essen.
Ein Lachen und Singen! Es blitzen und gaukeln Die Sonnenlichter. Die Wellen schaukeln Den lustigen Kahn. Ich saß darin Mit lieben Freunden und leichtem Sinn. Der Kahn zerbrach in eitel Trümmer, Die Freunde waren schlechte Schwimmer, Sie gingen unter, im Vaterland; Mich warf der Sturm an den Seinestrand. Ich hab ein neues Schiff bestiegen, Mit neuen Genossen; es wogen und wiegen Die fremden Fluten mich hin und her – Wie fern die Heimat! mein Herz wie schwer! Und das ist wieder ein Singen und Lachen – Es pfeift der Wind, die Planken krachen – Am Himmel erlischt der letzte Stern – Wie schwer mein Herz! die Heimat wie fern!
Denn wenn des Glückes hübsche SiebensachenUns von des Schicksals Händen sind zerbrochen,Und so zu unsern Füßen hingeschmissen;Und wenn das Herz im Leibe ist zerrissen,Zerrissen und zerschnitten und zerstochen –Dann bleibt uns doch das schönste gelle Lachen.
Leise zieht durch mein GemütLiebliches Geläute.Klinge, kleines Frühlingslied,Kling hinaus ins Weite.Kling hinaus, bis an das Haus,Wo die Blumen sprießen.Wenn du eine Rose schaust,Sag ich laß sie grüßen
Aus den Himmelsaugen drobenFallen zitternd goldne FunkenDurch die Nacht, und meine SeeleDehnt sich liebeweit und weiter.O ihr Himmelsaugen droben!Weint euch aus in meine Seele,Daß von lichten SternentränenÜberfließet meine Seele.
Der Tod das ist die kühle Nacht,Das Leben ist der schwüle Tag.Es dunkelt schon, mich schläfert,Der Tag hat mich müd gemacht.Über mein Bett erhebt sich ein Baum,Drin singt die junge Nachtigall;Sie singt von lauter Liebe,Ich hör es sogar im Traum.
Wenn ich in deine Augen seh´,So schwindet all mein Leid und Weh´,Doch wenn ich küsse deinen Mund,So werd ich ganz und gar gesund.Wenn ich mich lehn´ an deine Brust,Kommt´s über mich wie Himmelslust;Doch wenn du sprichst: »Ich liebe dich!«So muß ich weinen bitterlich.
Ach, die Augen sind es wieder,Die mich einst so lieblich grüßten,Und es sind die Lippen wieder,Die das Leben mir versüßten!Auch die Stimme ist es wieder,Die ich einst so gern gehöret!Nur ich selber bins nicht wieder,Bin verändert heimgekehret.Von den weißen, schönen ArmenFest und liebevoll umschlossen,Lieg ich jetzt an ihrem Herzen,Dumpfen Sinnes und verdrossen.
Mir träumte einst von wildem Liebesglühn,Von hübschen Locken, Myrten und Resede,Von süßen Lippen und von bittrer Rede,Von düstrer Lieder düstern Melodien.Verblichen und verweht sind längst die Träume,Verweht ist gar mein liebstes Traumgebild´!Geblieben ist mir nur, was glutenwildIch einst gegossen hab in weiche Reime.Du bliebst, verwaistes Lied! Verweh jetzt auch,Und such das Traumbild, das mir längst entschwunden,Und grüß es mir, wenn du es aufgefunden -Dem luft´gen Schatten send ich luft´gen Hauch.
Wenn ich bei meiner Liebsten bin,Dann geht das Herz mir auf,Dann bin ich reich in meinem Sinnund biet die Welt zum Kauf.Doch wenn ich wieder scheiden mußAus ihrem Schwanenarm,Dann schwindet all mein Überfluß,Und ich bin bettelarm.