Goldstaub die Luft! – Der stille Park verträumt,Die Rosen schwer, vom eignen Dufte trunken,Und jeder Halm von weißem Licht umsäumt,Und selbst das Erlenlaub in Schlaf versunken.Es ist so still – nur dann und wann im HagEin Wachtelruf, des Hähers Liebeslocken,Ein schluchzend abgebrochner Amselschlag,Ein kurzes Brausen wie versunkne Glocken.Ich selbst verträumt, das Auge sonnenschwer,Es flutet über mich mit schwüler Welle,Ein blauer Falter taumelt um mich her,Vom Schilfe tönt das Schwirren der Libelle.In meiner Seele wird es licht und weit,Ein Schwanken ist´s, ein selig Untergehn.....Des Sommertags verlor´ne EinsamkeitFühl ich wie gold´ne Nebel mich umwehn.Noch sieht mein Aug´ ein fallend Rosenblatt,Ein Wasserhuhn ist taumelnd aufgeflogen.Ich sinke hin – so still und traumesmattUnd treibe steuerlos auf Traumeswogen.
O mach mich mild! Gib mir für fremden SchmerzEin göttlich Neigen und ein warm Erkennen;Und laß um ein zertretnes MenschenherzIn meinem Herzen tausend Wunden brennen.Gib meinem Ringen nur das fromme Glück,In jedem Dunkel deinen Stern zu sehen;Und laß mich still mit weichem KindesblickDurch eine Welt der Nacht und Sünde gehen.Doch sieht die Schuld mich hilfeflehend anUnd windet sich, von Reuequal zerrissen,So gib, daß ich die goldne Binde dannMit Freuden tausche um ein heilig Wissen.Und senk´ ins Herz mir göttliches Verzeihn,Und mach´ mich reiner als das Himmelszelt;Und laß mein Wort wie eine Wolke sein,Die segensschwer auf trocknes Erdreich fällt!
Weiche, o weiche nicht schaudernd zurück,Mag auch die Seele dir ahnend erbeben…Rosen, Rosen will ich dir geben,Denn mich sendet das purpurne Glück.In die blühende Welt hinaus,Wo die nächtlichen Fluren sich breiten,Will ich auf schwanken Stegen dich leiten –Morgen sind wir zu Haus.Folge mir nach in der Dunkelheit…Leise, leise durch Gräser und Ranken!Wo die goldenen Ähren schwanken,Schläft am Wege das Erdenleid.Stille des Herzens fiebernden Gang!Daß wir das purpurne Glück nicht schrecken,Daß wir das schlafende Leid nicht wecken…Leise hinunter den Hang!Unten duftet die Nacht so lau, –Oben der Sterne einsame Kreise!Halte den Atem an – leise, o leise!Feindliche Schatten durchhuschen die Au,Leise, daß uns kein Unheil droht!Denn durch die nachtumschauerten GründeIrrt meine schöne Schwester, die Sünde,Und mein Bruder, der Tod.