Zu glücklich und zu heiterWär´ unser Los auf Erden,Wenn unsre Jugendzeit, wo doch noch Wonnen,Wenn auch aus Leidensbronnen,Erglühn, andauerte durchs ganze Leben.Zu mild wär´ der Beschluß auchDer Götter, der zum Tod verdammt das Leben,Wenn nicht auch noch des Lebens letzte HälfteZuvor uns düstrer machteDas Schicksal, als den Tod, vor dem wir beben.Als würdige ErfindungUnsterblich weiser GeisterUnd letztes Übel gaben uns die GötterDas Alter, wo die SehnsuchtNoch währet, doch vernichtet ist die Hoffnung,Versiegt der Born der Lust, das Maß der LeidenErfüllt bis an den Rand, erschöpft die Freuden.
Lieb war mir immer dieser kahle HügelUnd diese Hecke, die dem Blick so VielVom fernsten Horizont zu schau´n verwehrt.Und wenn ich sitz´ und um mich blicke, träum´ ich,Endlose Weiten, übermenschlich SchweigenUnd allertiefste Ruhe herrsche dortJenseit der niedern Schranke, und das HerzErschauert mir vor Grau´n. Und hör´ ich dannDen Wind erbrausen im Gezweig, vergleich´ ichDie grenzenlose Stille dort, und hierDie laute Stimme; und des Ew´gen denk´ ich,Der todten Zeiten und der gegenwärt´genLebend´gen Zeit und ihres Lärms. Und soIm uferlosen All versinkt mein Geist,Und süß ist mir´s, in diesem Meer zu scheitern.
Wie kommt es doch, wie kommt es,Daß, wenn nur schwach und niedrig,Nur Schatten, staub die menschliche Natur ist,So hoch, so sehr sie fühlt? Und wie, wie kommt es,Wenn höhern Adels Spur istIn ihr, daß all ihr beses Denken, FühlenZu wecken und zu tilgen mag gelingenSo niedrig-ird´schen Dingen?