Ein schwüler Garten stand die Nacht.Wir verschwiegen uns, was uns grauend erfaßt.Davon sind unsre Herzen erwachtUnd erlagen unter des Schweigens Last.Es blühte kein Stern in jener NachtUnd niemand war, der für uns bat.Ein Dämon nur hat im Dunkel gelacht.Seid alle verflucht! Da ward die Tat.
Schlaf und Tod, die düstern AdlerUmrauschen nachtlang dieses Haupt:Des Menschen goldnes BildnisVerschlänge die eisige WogeDer Ewigkeit. An schaurigen RiffenZerschellt der purpurne LeibUnd es klagt die dunkle StimmeÜber dem Meer.Schwester stürmischer SchwermutSieh ein ängstlicher Kahn versinktUnter Sternen,Dem schweigenden Antlitz der Nacht.
Stille im nächtigen Zimmer.Silbern flackert der LeuchterVor dem singendem OdemDes Einsamen;Zaubrisches Rosengewölk.Schwärzlicher FliegenschwarmVerdunkelt den steinernen Raum,Und es starrt von der QualDes goldenen Tags das HauptDes Heimatlosen.Reglos nachtet das Meer.Stern und schwärzliche FahrtEntschwand am Kanal.Kind, dein kränkliches LächelnFolgte mir leise im Schlaf.
Am Abend, wenn die Glocken Frieden läuten,Folg ich der Vögel wundervollen Flügen,Die lang geschart, gleich frommen Pilgerzügen,Entschwinden in den herbstlich klaren Weiten.Hinwandelnd durch den dämmervollen GartenTräum ich nach ihren helleren GeschickenUnd fühl der Stunden Weiser kaum mehr rücken.So folg ich über Wolken ihren Fahrten.Da macht ein Hauch mich von Verfall erzittern.Die Amsel klagt in den entlaubten Zweigen.Es schwankt der rote Wein an rostigen Gittern,Indes wie blasser Kinder TodesreigenUm dunkle Brunnenränder, die verwittern,Im Wind sich fröstelnd blaue Astern neigen.
Sonne, herbstlich dünn und zag,Und das Obst fällt von den Bäumen.Stille wohnt in blauen RäumenEinen langen Nachmittag.Sterbeklänge von Metall;Und ein weißes Tier bricht nieder.Brauner Mädchen rauhe LiederSind verweht im Blätterfall.Stirne Gottes Farben träumt,Spürt des Wahnsinns sanfte Flügel.Schatten drehen sich am HügelVon Verwesung schwarz umsäumt.Dämmerung voll Ruh und Wein;traurige Gitarren rinnen.Und zur milden Lampe drinnenKehrst du wie im Traume ein.
In dunkler Erde ruht der heilige Fremdling.Es nahm von sanftem Munde ihm die Klage der Gott,Da er in seiner Blüte hinsank.Eine blaue BlumeFortlebt sein Lied im nächtlichen Haus der Schmerzen.
– Der Wald, der sich verstorben breitet –Und Schatten sind um ihn, wie Hecken.Das Wild kommt zitternd aus Verstecken,Indes ein Bach ganz leise gleitet.Und Farnen folgt und alten SteinenUnd silbern glänzt aus Laubgewinden.Man hört ihn bald in schwarzen Schlünden –Vielleicht, daß auch schon Sterne scheinen.Der dunkle Plan scheint ohne Maßen,Verstreute Dörfer, Sumpf und Weiher,Und etwas täuscht dir vor ein Feuer.Ein kalter Glanz huscht über Straßen.Am Himmel ahnet man Bewegung,Ein Heer von wilden Vögeln wandernNach jenen Ländern, schönen, andern.Es steigt und sinkt des Rohres Regung.