Sie gehen über den gespannten SeilenUnd schwanken manchmal fast, als wenn sie fallen.Und ihre Hände schweben über allen,Die flatternd in dem leeren Raum verweilen.Das Haus ist überall von tausend Köpfen,Die wachsen aus den Gurgeln steil, und starrenWo oben hoch die dünnen Seile knarren.Und Stille hört man langsam tröpfeln.Die Tänzer aber gleiten hin geschwindeWie weiße Vögel, die die Wandrer narrenUnd oben hoch im leeren Bäume springen.Wesenlos, seltsam, wie sie sich verrenkenUnd ihre großen Drachenschirme schwingen,Und dünner Beifall klappert auf den Bänken.
Die vielen Mühlen gehen und treiben schwer. Das Wasser fällt über die Räder her, und die moosigen Speichen knarren im Wehr. Und die Müller sitzen tagein, tagaus wie Maden weiß in dem Mühlenhaus und schauen oben zum Dache hinaus. Aber die hohen Pappeln stehn ohne Wind vor einer Sonne herbstlich und blind, die matt in die Himmel geschnitten sind.
Wie dunkel sind deine Schläfen.Und deine Hände so schwer.Bist du schon weit von dannen,Und hörst mich nicht mehr.Unter dem flackernden LichteBist du so traurig und alt,Und deine Lippen sind grausamIn ewiger Starre gekrallt.Morgen schon ist hier das SchweigenUnd vielleicht in der LuftNoch das Rascheln von KränzenUnd ein verwesender Duft.Aber die Nächte werdenLeerer nun, Jahr um Jahr.Hier wo dein Haupt lag, und leiseImmer dein Atem war.
Im kurzen Abend. Voll Wind ist die Stunde,Und die Röte so tief und so winterlich klein.Unsere Hand, die sich zagend gefunden,Bald wird sie frieren und einsam sein.Und die Sterne sich hoch in verblassenden WeitenWenige erst, auseinander gerückt.Unsere Pfade sind dunkel, und Weiden breitenIhre Schatten darauf, in Trauer gebückt.Schilf rauschet uns. Und die Irrwische scheinen,Die wir ein dunkeles Schicksal erlost.Behüte dein Herz, dann wird es nicht weinenUnter dem fallenden Jahr ohne Trost.Was dich schmerzet, ich sag es im Bösen.Und uns quälet ein fremdes Wort.Unsere Hände werden im Dunkel sich lösen,Und mein Herz wird sein ein kahler Ort.
Der blaue Schnee liegt auf dem ebenen Land,Das Winter dehnt. Und die Wegweiser zeigenEinander mit der ausgestreckten HandDer Horizonte violettes Schweigen.Hier treffen sich auf ihrem Weg ins LeereVier Straßen an. Die niedren Bäume stehenWie Bettler kahl. Das Rot der VogelbeereGlänzt wie ihr Auge trübe. Die ChausseenVerweilen kurz und sprechen aus den Ästen.Dann ziehn sie weiter in die EinsamkeitGen Nord und Süden und nach Ost und Westen,Wo bleicht der niedere Tag der Winterzeit.Ein hoher Korb mit rissigem GeflechtBlieb von der Ernte noch im Ackerfeld.Weißbärtig, ein Soldat, der nach GefechtUnd heißem Tag der Toten Wache hält.Der Schnee wird bleicher, und der Tag vergeht.Der Sonne Atem dampft am Firmament,Davon das Eis, das in den Lachen stehtHinab die Straße rot wie Feuer brennt.
"Warum bist du so traurig nunUnd schaust immer in schweigender NachtZu den einsamen Sternen herauf?Warum stützt du so oft grübelndDas Haupt in die Hand,Das nun lange schon tatenlos?""Siehe, mein Freund, ich sinne den Tagen nurNach in der freundlichen Jugendzeit,Wo dem gläubigen Herzen schienen dieNächte von Liebe erfüllt.Und das Lied ist verstummt, weilDas Herz mir erfrorUnd die Laute nicht Trost mehr gibt."