Schlafe, mein Prinzchen, es ruhnSchäfchen und Vögelchen nun.Garten und Wiese verstummt,Auch nicht ein Bienchen mehr summt;Luna mit silbernem ScheinGucket zum Fenster herein.Schlafe beim silbernen Schein,Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein!Auch in dem Schlosse schon liegtAlles in Schlummer gewiegt;Reget kein Mäuschen sich mehr,Keller und Küche sind leer.Nur in der Zofe GemachTönet ein schmelzendes Ach.Was für ein Ach mag das sein?Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein!Wer ist beglückter als du?Nichts als Vergnügen und Ruh!Spielwerk und Zucker im Lauf,Schmeicheln und Kosen vollauf,Alles besorgt und bereit,Daß nur mein Prinzchen nicht schreit!Was wird da künftig erst sein?Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein!(Vertont von Bernhard Fliess (1770 - 1851)
Wie? Was? Warum? ist Stentors Redekreis.Gruß, Bitte, Rat, Erzählung, Wünsche, Klagen,Vorwürfe, Schmeicheleien, sind alles bei ihm Fragen;Und wenn er euch nichts mehr zu fragen weiß,Fragt er: "Was wollt´ ich Sie doch fragen?"
Selbst die glücklichste der Ehen,Tochter, hat ihr Ungemach,Selbst die besten Männer gehenÖfters ihren Launen nach.Wer sich von dem goldnen RingeGoldne Tage nur verspricht;O, der kennt den Lauf der DingeUnd das Herz des Menschen nicht!Manche wirft sich ohne SorgenIn des Gatten Arm, wie du,Und beweint am andern MorgenIhre Freiheit, ihre Ruh.Aus dem Sklaven ihrer BlickeWird ein mürrischer Tyrann;Banger Kummer folgt dem Glücke,Das mit ihrem Traum zerrann.Doch dein Glück dir selbst zu schaffen,Tochter, steht in deiner Hand:Die Natur gab dir die Waffen,Gab dir Sanftmut und Verstand.Lerne deines Gatten HerzenLiebevoll entgegen gehn,Leichte Kränkungen verschmerzen,Kleine Fehler übersehn.
Wie der Tag mir schleichet,Ohne dich vollbracht!Die Natur erbleichet,Rings um mich wirds Nacht.Ohne dich hüllt allesSich in Schwermut ein,Und zur öden WüsteWird der grünste Hain.Kommt der Abend endlichOhne dich heran,Lauf ich bang und sucheDich bergab, bergan.Hab ich dich verloren,Bleib ich weinend stehn,Glaub´, in Schmerz versunken,Langsam zu vergehn.Wie ich ahnend zittre,Wenn dein Tritt mir schallt!Wenn ich dich erblicke,Wie das Blut mir wallt!öffnest du die Lippen,Klopft mein ganzes Herz,Deiner Hand BerührenReißt mich himmelwärts.
Ach! was ist die LiebeFür ein süßes Ding!Sorgenlos, wie Kinder,Führt sie uns durchs Leben.Unser ganzes Leben fliehtMit ihr geschwinder,Als uns ohne LiebeSonst ein Tag verging!Ach! was ist die LiebeFür ein süßes Ding!Ach! was ist die LiebeFür ein süßes Ding!Mut gibt sie zur Arbeit,Hilft sie uns verrichten,Eine BlumenketteWerden unsre Pflichten,Und am Thron der LiebeHängt der Kette Ring.Ach! was ist die LiebeFür ein süßes Ding!Ach! was ist die LiebeFür ein süßes Ding!Unsre Seele hebetSich auf ihrem Flügel,Unsre Seele schwebet,Treu von ihr belebet,Über Tal und Hügel,Gleich dem Schmetterling.Ach! was ist die LiebeFür ein süßes Ding!