Ich werde in diesem LebenDie Menschen nicht besser machen;Das hab´ ich aufgegeben!Ich weiß, mein Wunsch war zum Lachen.So lange sie Atem haben,Werden sie ohne Erröten,Das eigene Ich zu erlaben,Einander langsam töten.Mein Hund nur, dem ich gepfiffenBei manchem Feldmausmorden,Der hat mich schließlich begriffen:Er ist besser geworden.
Dir war bittrer nie zu Muthe,Was du Süßes auch gesprochen!Und du bist ja doch nicht glücklich,Und dein Herz ist doch gebrochen.Wenn auch lächeln deine Lippen,Mir dein Unglück stolz verhehlend,Tief in deinen KinderaugenSeh´ ich ja dein ganzes Elend.Sei nicht stolz und leg´ versöhnlichDeine Hände in die meinen!Wollen uns ja nicht mehr lieben –Wollen nur zusammen weinen. –Weinen, daß es so gekommen!Doch kein Vorwurf, keine KlageSchwirre mit dem finstern FittichOb der Asche alter Tage.
Zu sagen dir, daß ich dich liebe,Trotzdem ich´s nie und nie gesollt,Das war ja alles, was mir bliebe,Und alles, was ich noch gewoillt.Ich tat´s, o Teure, ohne Zaudern!Ein Augenblick nur war´s der Glut.Der Augenblick, er sah dich schaudern,Nun still! Und alles, alles ruht.Als ob er nie geflutet hätte,Verkriecht sich tief mein ganzer Schmerz.Und giebt es wo geheimre Stätte,Als ein verstummtes Menschenherz?
Talente gibt es, welche stetBerechtigen zu schönstem Hoffen,Doch deren Kraft in Dunst verweht,Sobald der Weg zum Gipfel offen.Sie sind, nachdem Sie A gesagt,Nicht stark genug, auch B zu sagen,Und werden, wie sie stets geklagt,Auch künftig über Unrecht klagen.
Die Freiheit hab´ ich erst verstanden,Als sie mich floh mit scheuem Kuß,Doch nicht deshalb, weil ich in Banden,Nein, weil ich andre binden muß.Das wird ein Auferstehn der Seele,Ein Fest, von Morgenglanz umspielt,Sobald ich keinem mehr befehleUnd keiner lebt, der mir befiehlt!
Freunde, FeindeLiegen einst als TodgemeindeFriedlich auf derselben Strecke,Friedlich unter einer Decke.Erde, Erde,Draus entsprießt das große Werde,Draus die kleinen Veilchen sprießen,Wird uns alle gleich umschließen.Und wir wissenNichts auf unsern Ruhekissen,Unter hübschen Blumenbeeten,Daß afs Herz uns Enkel treten.
Ich bin ein Fremdling auf ErdenUnd wandere ein und aus,Und kann nicht heimisch werdenIn meinem eigenen Haus.Der Sehnsucht wunde Schwingen,Gezwängt in Gefangenschaft,Schlagen in blutigem Ringen, Flattern in lechzender Kraft!Paläste aus MarmorquadernSind leichtes Wandergezelt;Tief in des Herzens AdernGlüht eine andere Welt.
Solang du jungTreibst du die Zeit,Die lästig säumt,Wild vor dir her,Daß endlich sie bringtWas du erhofft,Was du ersehnt.Doch wenn du alt,Dann treibt sie dich,Wie du sie triebst,Und wickelt ab,Sausend und flugs,Dein Lebensgarn –Bald bist du vorbei!
Kaum BlütenfluchtIm vollen Laub,Schon schwere Frucht,Dann alles Staub!Doch neu der BaumUm Blütnis wirbt,Nur MenschentraumFür immer stirbt!