Eine neue Rolle des Lebens spielt der Mensch am wärmsten und am besten; über unsern Antrittspredigten schwebt der Heilige Geist brütend mit Taubenflügeln – nur später liegen die Eier kalt.
Warum lieben wir die Tugend an andern zehnmal mehr als an uns? Warum fühlen wir so viel Wärme gegen einen Aufopfernden und halten´s für Schuldigkeit bei uns? Einmal müssen wir uns irren.
Lass sich doch keine Seele vom Glauben an Gott in ihrer Lebens-Geschichte etwa dadurch abneigen, daß sie zu klein dafür sei in der Menge der Geister und Sonnen.
Jedes Ich ist Persönlichkeit, folglich geistige Individualität.
Die bloße Empfindung schafft nicht den Dichter, aber der bloße Dichter auch nicht jene. Im ersten Irrtum ist der Jüngling, im zweiten der Kritiker.
In den Dämmerungen regiert das Herz.
Manche Dichter geraten unter dem Malen schlechter Charaktere oft so ins Nachahmen derselben hinein, wie Kinder, wenn sie träumen zu pissen, wirklich ihr Wasser lassen.
Mancher wird ein freier Diogenes, nicht wenn er in dem Fasse, sondern wenn dieses in ihm wohnt.