So komme, was da kommen magsolange du lebst, ist es TagUnd geht es in die Welt hinauswo Du mir bist, bin ich zu Haus.Ich seh’ Dein liebes Angesichtich seh’ die die Schatten der Zukunft nicht.
Im Sessel du, und ich zu deinen Füßen,Das Haupt dir zugewendet, saßen wir;Und sanfter fühlten wir die Stunden fließen,Und stiller ward es zwischen mir und dir;Bis unsre Augen ineinander sankenUnd wir berauscht der Seele Atem tranken.
Mit einem Rosenstrauß Du und dein Sohn,Sie sind beide schon alt;Doch blühen noch Rosen,Und das Herz ist nicht kalt.
Und webte auch auf jenen MattenNoch jene Mondesmärchenpracht,Und stünd sie noch im Waldesschatteninmitten jener Sommernacht;Und fänd ich selber wie im TraumeDen Weg zurück durch Moor und Feld,Sie schritte doch vom WaldessaumeNiemals hinunter in die Welt.
Schon ins Land der PyramidenFlohn die Störche übers Meer;Schwalbenflug ist längst geschieden,Auch die Lerche singt nicht mehr.Seufzend in geheimer KlageStreift der Wind das letzte Grün;Und die süßen Sommertage,Ach, sie sind dahin, dahin!Nebel hat den Wald verschlungen,Der dein stillstes Glück gesehn;Ganz in Duft und DämmerungenWill die schöne Welt vergehn.Nur noch einmal bricht die SonneUnaufhaltsam durch den Duft,Und ein Strahl der alten WonneRieselt über Tal und Kluft.Und es leuchten Wald und Heide,Daß man sicher glauben mag,Hinter allem WinterleideLieg´ ein ferner Frühlingstag.
Der einst seine jungeSonnige Liebe gebracht,Die hat ihn gehen heißen,Nicht weiter sein gedacht.Darauf hat er heimgeführetEin Mädchen still und hold;Die hat aus allen MenschenNur einzig ihn gewollt.Und ob sein Herz in LiebeNiemals für sie gebebt:Sie hat um ihn gelittenUnd nur für ihn gelebt.
1Als ich dich kaum gesehn,mußt es mein Herz gestehn,ich könnt dir nimmermehrvorübergehn.Fällt nun der Sternenscheinnachts in mein Kämmerlein,lieg ich und schlafe nichtund denke dein.Ist doch die Seele meinso ganz geworden dein,zittert in deiner Hand,tu ihr kein Leid!2Einen Brief soll ich schreibenmeinem Schatz in der Fern;sie hat mich gebeten,sie hätt´s gar zu gern.Da lauf ich zum Krämer,kauf Tint und Papierund schneid mir ein´ Federund sitz nun dahier.Als wir noch mitsammenuns lustig gemacht,da haben wir nimmerans Schreiben gedacht.Was hilft mir nun Federund Tint und Papier!Du weißt, die Gedankensind allzeit bei dir.
Ich wand ein Sträußchen morgens früh, Das ich der Liebsten schickte; Nicht ließ ich sagen ihr, von wem Und wer die Blumen pflückte. Doch als ich abends kam zum Tanz Und tat verstohlen und sachte, Da trug sie die Nelken am Busenlatz Und schaute mich an und lachte.
Was ich gefehlt, des einen bin ich frei;Gefangen gab ich niemals die Vernunft,Auch um die lockendste Verheißung nicht;Was übrig ist, – ich harre in Geduld.Auch bleib der Priester meinem Sarge fern;Zwar sind es Worte, die der Wind verweht,Doch will es sich nicht schicken, daß ProtestGepredigt werde dem, was ich gewesen,Indem ich ruh´ im Bann des ew´gen Schweigens.
Wenn man jung ist und modern,möchte man natürlich gernalles neu und umgestalten,doch, wer meckert dann? Die Alten!Will dynamische Ideenendlich man verwirklicht sehen,zieh´n sich sorgenvolle Falten;ja, so sind sie, unsere Alten!Krieg und Elend, Hungersnot;manchen Freundes frühen Tod;doch sie haben durchgehalten,ja, das haben sie, die Alten!Was sie unter Müh´ und Plagenneu erbaut in ihren Tagen,wollen sie jetzt gern erhalten:Habt Verständnis für die Alten!Bändigt Eure jungen Triebe,zeigt den Alten Eure Liebe,laßt Euch Zeit mit dem Entfalten,kümmert Euch um Eure Alten!Wozu jagen, warum hetzen?Nach den ewigen Gesetzenist die Zeit nicht aufzuhalten.Plötzlich seid Ihr dann die Alten!Und in Euren alten Tagenhört Ihr Eure Kinder klagen;ach, es ist nicht auszuhalten,immer meckern diese Alten!Ja, des Lebens Karusselldreht sich leider viel zu schnell;drum sollten sie zusammenhalten,all die Jungen und die Alten!