Das macht, es hat die NachtigallDie ganze Nacht gesungen;Da sind von ihrem süßen Schall,Da sind in Hall und WiderhallDie Rosen aufgesprungen.Sie war doch sonst ein wildes Kind;Nun geht sie tief in Sinnen,Trägt in der Hand den SommerhutUnd duldet still der Sonne GlutUnd weiß nicht, was beginnen.Das macht, es hat die NachtigallDie ganze Nacht gesungen;Da sind von ihrem süßen Schall,Da sind in Hall und WiderhallDie Rosen aufgesprungen.
Ich wand ein Sträußchen morgens früh, Das ich der Liebsten schickte; Nicht ließ ich sagen ihr, von wem Und wer die Blumen pflückte. Doch als ich abends kam zum Tanz Und tat verstohlen und sachte, Da trug sie die Nelken am Busenlatz Und schaute mich an und lachte.
Nun sei mir heimlich zart und lieb;Setz deinen Fuß auf meinen nun!Mir sagt es: Ich verließ die Welt,Um ganz auf dir allein zu ruhn;Und dir: o ließe mich die Welt,Und könnt ich friedlich und allein,Wie deines leichten Fußes jetzt,So deines Lebens Träger sein!
Noch wandert er; doch hinter ihmschon liegen längst die blauen Berge;kurz ist der Weg, der noch zu gehn,und tief am Ufer harrt der Ferge*. Doch blinket schon das Abendrotund glühet durch das Laub der Buchen;so muß er denn auch heute nochwie sonst am Wege Herberg suchen.Die liegt in grünen Ranken ganzund ganz vom Abendschein umglommen;am Tore steht ein blondes Kindund lacht ihn an und sagt Willkommen.Seitab am Ofen ist der Platz;schon kommt der Wirt mit blankem Kruge.Das ist ein Wein! – So trank er ihnvor Jahren einst in vollem Zuge.Und endlich schaut der Mond hereinvon draußen durch die dunklen Zweige;es wird so still; der alte Mannschlürft träumerisch die letzte Neige.Und bei des bleichen Sternes Scheingedenkt er ferner Sommertage,nur halb ein lauschend Ohr geneigt,ob jemand klopf´ und nach ihm frage.(*Fährmann)
Dein jung Genoß in PflichtenNach dir den Schritt tät richten.Da kam ein andrer junger Schritt,Nahm deinen jung Genossen mit.Sie wandern nach dem Glücke,Sie schaun nicht mehr zurücke.
Wohl fühl ich, wie das Leben rinntUnd daß ich endlich scheiden muß,Daß endlich doch das letzte LiedUnd endlich kommt der letzte Kuß.Noch hing ich fest an deinem MundIn schmerzlich bangender Begier;Du gibst der Jugend letzten Kuß,Die letzte Rose gibst du mir.Du schenkst aus jenem ZauberkelchDen letzten goldnen Trunk mir ein;Du bist aus jener MärchenweltMein allerletzter Abendschein.Am Himmel steht der letzte Stern,O halte nicht dein Herz zurück;Zu deinen Füßen sink ich hin,O fühl´s, du bist mein letztes Glück!Laß einmal noch durch meine BrustDes vollsten Lebens Schauer wehn,Eh seufzend in die große NachtAuch meine Sterne untergehn.
Das ist die Drossel, die da schlägt,Der Frühling, der mein Herz bewegt;Ich fühle, die sich hold bezeigen,Die Geister aus der Erde steigen.Das Leben fließet wie ein Traum –Mir ist wie Blume, Blatt und Baum.
Doch du bist fern, und meine Jugend mußVon dir vereinzelt in sich selbst verlodern;Ich kann dir nicht, wie meine Brust begehrt,Das Höchste geben und das Höchste fordern.Kaum darf ich hoffen, daß die späte ZeitNoch unsre welken Hände mög vereinen,Damit wir das verlorne JugendglückVereinigt, doch vergebens dann beweinen.
Und webte auch auf jenen MattenNoch jene Mondesmärchenpracht,Und stünd sie noch im Waldesschatteninmitten jener Sommernacht;Und fänd ich selber wie im TraumeDen Weg zurück durch Moor und Feld,Sie schritte doch vom WaldessaumeNiemals hinunter in die Welt.
Die verehrlichen Jungen, welche heuerMeine Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken,Ersuche ich höflichst, bei diesem VergnügenWomöglichst insoweit sich zu beschränken,Daß sie daneben auf den BeetenMir die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten.