Der Sämann streut die SaatVertrauend in die ErdeUnd weiß, daß auf dem FeldEr Garben binden werde.Der Dichter gibt die SaatDen ungewissen Winden –Wird er die Frucht einmalIn Menschenherzen finden?
Um mich ist tiefe, dunkle Nacht,Da denke ich der Lieben mein,Und schau´, da treten alle sieGar sacht und still zu mir herein.Das Mütterchen, das treue kommt,Auf meines Mädchens Arm gelehnt;Sie fühlten ja, wie sich mein HerzSo schmerzlich heiß nach ihnen sehnt.Ich halte beider Hände fest,So froh, wie ein beschenktes Kind,Bis mir vor lauter, lauter GlückDie Augen zugefallen sind.
Wer in sich pflegt den Geist der LiebeDem lebt er in der ganzen Welt,Dem sprüht er nachts aus tausend SternenUnd tags vom lichten Himmelszelt.Wer in sich nährt den Geist des Hasses,Aus dem tritt finster er herausUnd löscht die Liebe in den SternenUnd löscht sie in den Sonnen aus.
Wenn du dir willst ein Lied beleben,So mußt du stille Pfade gehen,Des Liedes Seele mußt du finden.Und sie mit Dichteraugen sehen.Hast du gefunden die Bedeutung,So war dein Mühen nicht vergebens,Es fügen sich die wirren LauteFür dich zur Harmonie des Lebens.Und wenn du fühlst der Menschheit Schmerzen,Die da in tausend Liedern klagen,So wirst du selbst in schweren StundenDein eignes Leiden stolz ertragen.
O glücklich, wer ein Weib gefunden,Das Treue hält in bittern Stunden.Es kann nicht Gold und EdelsteinGleich ihrer Liebe köstlich sein.Mit milder Hand und gutem WortScheucht sie von dir den Kummer fort.Und aus dem lieben Angesicht,Da strahlt ein tröstend Sonnenlicht.Im Winterschnee das Tannengrün,In dunklen Nächten Sternenglühn.Ein frischer Quell in Wüstenein,Er könnte nicht so tröstlich sein. Hat auch das Glück gewendet sich,Sie schlingt den treuen Arm um dich.Wenn nichts in Treue zu dir hältMein Lieben nie zusammenfällt.Ich trage gern mit dir die Not,Und hab´ genug an trock´nem Brot,Ich misse nicht des Lebens Lust,Wenn du mich hegst an deiner Brust!O glücklich, wer ein Weib gefunden,Das Treue hält in bittern Stunden!
Wenn auch die ganze Welt Dich lobtUnd man nur Gutes von Dir sagt,So bist Du doch ein armer Mann,Wenn Dich das eigne Herz verklagt.Und wenn man Böses von Dir sagt,Laß, Freund, es Dich bekümmern nicht,Du kannst mit freier Stirne geh´n,Wenn frei das eigne Herz Dich spricht.
Ich sitze manchen langen TagMit meinem Kind am grünen Hag,Wo ich an seinem Herzen lag,Am Herzen lag!Da nahm er mich in seinen ArmUnd küßte mich so warm, so warm –Davon mir wurde bittrer Harm,Ja bittrer Harm.Sie stießen aus dem ElternhausIn Nacht und Elend mich hinaus –Da ging mir wohl das Lachen aus,Das Lachen aus.Ich wäre tot schon sicherlich,Du armes Kind erbarmest mich,Möcht´ fluchen dir und küsse dich,Und küsse dich!
Zuerst hab´ ich aus jedem Frau´ngesichtNur Reinstes, Himmlisches gelesen,Dann sind die Weiber mir zumeistVermummte Teufel nur gewesen.Jetzt weiß ich, daß sie beides sind:Halb Gottes- und halb TeufelskindNach altem Brauch –Ganz wie wir Männer auch!
Kopfseite.Es sei die Frau der Ehe Herz,Der Mann, er sei der Geist. So sindDie beiden dann im treuen BundErst ein vollendet Menschenkind.Schriftseite.Er ist zu reichem Weib gekommen.Sie hat sich ihn zur Frau genommen.