Es färbte sich die Wiese grün Es färbte sich die Wiese grünUnd um die Hecken sah ich blühn,Tagtäglich sah ich neue Kräuter,Mild war die Luft, der Himmel heiter.Ich wußte nicht, wie mir geschah,Und wie das wurde, was ich sah. Und immer dunkler ward der WaldAuch bunter Sänger Aufenthalt,Es drang mir bald auf allen WegenIhr Klang in süßem Duft entgegen.Ich wußte nicht, wie mir geschah,Und wie das wurde, was ich sah. Es quoll und trieb nun überallMit Leben, Farben, Duft und Schall,Sie schienen gern sich zu vereinen,Daß alles möchte lieblich scheinen.Ich wußte nicht, wie mir geschah,Und wie das wurde, was ich sah. So dacht ich: ist ein Geist erwacht,Der alles so lebendig machtUnd der mit tausend schönen WarenUnd Blüten sich will offenbaren?Ich wußte nicht, wie mir geschah,Und wie das wurde, was ich sah. Vielleicht beginnt ein neues ReichDer lockre Staub wird zum GesträuchDer Baum nimmt tierische GebärdenDas Tier soll gar zum Menschen werden.Ich wußte nicht, wie mir geschah,Und wie das wurde, was ich sah. Wie ich so stand und bei mir sann,Ein mächt´ger Trieb in mir begann.Ein freundlich Mädchen kam gegangenUnd nahm mir jeden Sinn gefangen.Ich wußte nicht, wie mir geschah,Und wie das wurde, was ich sah. Sie ging vorbei, ich grüßte sie,Sie dankte, das vergeß ich nieIch mußte ihre Hand erfassenUnd Sie schien gern sie mir zu lassen.Ich wußte nicht, wie mir geschah,Und wie das wurde, was ich sah. Uns barg der Wald vor SonnenscheinDas ist der Frühling, fiel mir ein.Kurzum, ich sah, daß jetzt auf ErdenDie Menschen sollten Götter werden.Nun wußt ich wohl, wie mir geschah,Und wie das wurde, was ich sah.
Zauber der Erinnerungen,Heil´ger Wehmut süße SchauerHaben innig uns durchklungen,Kühlen unsre Glut.Wunden gibt´s, die ewig schmerzen,Eine göttlich tiefe TrauerWohnt in unser aller Herzen,Löst uns auf in eine Flut.Und in dieser Flut ergießenWir uns auf geheime WeiseIn den Ozean des LebensTief in Gott hinein;Und aus seinem Herzen fließenWir zurück zu unserm Kreise,Und der Geist des höchsten StrebensTaucht in unsre Wirbel ein.
Nimm meine Bücher, meine kleinen Reime,Mein Häuschen hin, und sei zufrieden wie ich bin,Nimm meinen sanften Schlummer, meine Träume,So hold sie sind, auch hin.Und wenn mir ja noch etwas übrig bliebe,Mein Becher, Kranz und Stab, so mag es deine sein;Doch willst du mehr, mein Herz und meine Liebe?Die sind schon lange dein.
Alle Menschen seh ich lebenViele leicht vorüberschwebenWenig mühsam vorwärtsstrebenDoch nur Einem ist´s gegebenLeichtes Streben, schwebend leben. Wahrlich der Genuß ziemt TorenIn der Zeit sind sie verlorenGleichen ganz den EphemerenIn dem Streit mit Sturm und WogenWird der Weise fortgezogenKämpft um niemals aufzuhörenUnd so wird die Zeit betrogenEndlich unters Joch gebogenMuß des Weisen Macht vermehren. Ruh´ ist Göttern nur gegebenIhnen ziemt der ÜberflußDoch für uns ist Handeln LebenMacht zu üben nur Genuß.
Auf Freunde herunter das heiße Gewand Und tauchet in kühlende FlutDie Glieder, die matt von der Sonne gebrannt,Und holet von neuem euch Mut.Die Hitze erschlaffet, macht träge uns nur, Nicht munter und tätig und frisch, Doch Leben gibt uns und der ganzen Natur Die Quelle im kühlen Gebüsch.Vielleicht daß sich hier auch ein Mädchen gekühlt Mit rosichten Wangen und Mund, Am niedlichen Leibe dies Wellchen gespielt, Am Busen so weiß und so rund.Und welches Entzücken! dies Wellchen bespültAuch meine entkleidete Brust. O! wahrlich, wer diesen Gedanken nur fühlt, Hat süße entzückende Lust.
Wenn alle untreu werden,So bleib´ ich dir doch treu;Daß Dankbarkeit auf ErdenNicht ausgestorben sey.Für mich umfing dich Leiden,Vergingst für mich in Schmerz;Drum geb´ ich dir mit FreudenAuf ewig dieses Herz.
BalladeJüngst als Lisettchen im Fenster saß,Da kam Herr FilidorUnd küßte sie,Umschlang ihr weiches, weißes Knie;Und sagt ihr was ins Ohr,Ich weiß nicht was. Dann gingen beide fort, er und sie,Und lagerten sich hier,Im hohen GrasUnd trieben´s frei in Scherz und Spaß;Er spielte viel mit ihr,Ich weiß nicht wie. Zum Spiele hatt er viel Genie,Er trieb´s gar mancherlei,Bald so, bald so,Da war´s das gute Mädel froh,Doch seufzte sie dabei,Ich weiß nicht wie? Das Ding behagt dem Herren baßOft ging´s da capo an?Doch hieß es drauf,Nach manchem, manchem Mondenlauf,Er hab ihr was getan;Ich weiß nicht was.
Hinunter die Pfade des Lebens gedrehtPausiert nicht, ich bitt euch so lang es noch gehtDrückt fester die Mädchen ans klopfende HerzIhr wißt ja wie flüchtig ist Jugend und Scherz. Laßt fern von uns Zanken und Eifersucht seinUnd nimmer die Stunden mit Grillen entweihnDem Schutzgeist der Liebe nur gläubig vertrautEs findet noch jeder gewiß eine Braut.
Wenn ich ihn nur habe,Wenn er mein nur ist,Wenn mein Herz bis hin zum GrabeSeine Treue nie vergißt,Weiß ich nichts vom Leide,Fühle nichts als Andacht, Lieb und Freude.