Frauenliebe ist die Quell´ im Thale,
Die, ob festes Eis sie noch umschließt,
Bei dem ersten warmen Sonnenstrahle
Wieder reicher wallend sich ergießt.

Frauenlieb´ ist gleich dem Rosenstrauche;
Ob ihm Nord und Sturm die Blüten raubt,
Bei dem ersten warmen Frühlingshauche
Hebt aufs neu´ erblühend er das Haupt.

Frauenlieb´ ist gleich dem Abendsterne,
Scheint vergebens er auch tausendmal,
Ruhig harrt er in der blauen Ferne,
Bis ein liebend Aug´ erkennt den Strahl.

Luise von Plönnies
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