Die Welt treibt fort ihr Wesen,Die Leute kommen und gehn,Als wärst du nie gewesen,Als wäre nichts geschehn.Wie sehn ich mich aufs neueHinaus in Wald und Flur!Ob ich mich gräm, mich freue,Du bleibst mir treu, Natur.Da klagt vor tiefem SehnenSchluchzend die Nachtigall,Es schimmern rings von TränenDie Blumen überall.Und über alle GipfelUnd Blütentäler ziehtDurch stillen Waldes WipfelEin heimlich Klagelied.Da spür ich´s recht im Herzen,Daß du´s, Herr, draußen bist –Du weißt´s, wie mir von SchmerzenMein Herz zerrissen ist!
Übern Garten durch die Lüfte Hört ich Wandervögel ziehn, Das bedeutet Frühlingsdüfte, Unten fängts schon an zu blühn. Jauchzen möcht ich, möchte weinen, Ist mir´s doch, als könnt´s nicht sein! Alte Wunder wieder scheinen Mit dem Mondesglanz herein. Und der Mond, die Sterne sagen´s, Und in Träumen rauscht´s der Hain, Und die Nachtigallen schlagen´s: Sie ist deine, sie ist dein!
Es haben viel Dichter gesungenIm schönen deutschen Land,Nun sind ihre Lieder verklungen,Die Sänger ruhen im Sand.Aber so lange noch kreisenDie Stern´ um die Erde rund,Tun Herzen in neuen WeisenDie alte Schönheit kund.Im Walde da liegt verfallenDer alten Helden Haus,Doch aus den Toren und HallenBricht jährlich der Frühling aus.Und wo immer müde FechterSinken im mutigen Strauß,Es kommen frische GeschlechterUnd fechten es ehrlich aus.
Viel Essen macht viel breiterUnd hilft zum Himmel nicht;Es kracht die Himmelsleiter,Kommt so ein schwerer Wicht.Das Trinken ist gescheiter,Das schmeckt schon nach Idee,Da braucht man keine Leiter,Das geht gleich in die Höh´.Viel Reden ist manierlich:"Wohlauf?" - Ein wenig flau. -"Das Wetter ist spazierlich."Was macht die liebe Frau? -"Ich danke" - und so weiter,Und breiter als ein See.Das Singen ist gescheiter,Das geht gleich in die Höh.Die Fisch und MusikantenDie trinken beide frisch,Die Wein, die andern Wasser –Drum hat der dumme FischStatt Flügel FlederwischeUnd liegt elend im See –Doch wir sind keine Fische,Das geht gleich in die Höh.Ja, Trinken frisch und SingenDas bricht durch alles Weh,Das sind zwei gute Schwingen,Gemeine Welt, ade!Du Erd´ mit deinem Plunder,Ihr Fische samt der See,´s geht alles, alles unter,Wir aber in die Höh!
Mich brennt´s in meinen Reiseschuh´nFort mit der Zeit zu schreiten,Was sollen wir agieren nun,Vor soviel klugen Leuten.Es hebt das Dach sich von dem HausUnd die Kulissen rührenUnd strecken sich zum Himmel ausStrom Wälder musizieren.Da geh´n die einen müde fortDie andern nah´n behende.Das alte Stück, man spielt´s so fortUnd kriegt es nie zu Ende.Und keiner kennt den letzten AktVon allen die da spielenNur der da droben kennt den TaktWeiß wo das hin soll zielen.
Es war als hätt der HimmelDie Erde still geküßt,Daß sie im BlütenschimmerVon ihm nur träumen müßt.Die Luft ging durch die Felder,Die Ähren wogten sacht,Es raunten leis die Wälder,So sternklar war die Nacht.Und meine Seele spannteWeit ihre Flügel aus,Flog durch die stillen Lande,Als flöge sie nach Haus.
Wer in die Fremde will wandern, Der muß mit der Liebsten gehn, Es jubeln und lassen die andern Den Fremden alleine stehn. Was wisset ihr, dunkele Wipfel, Von der alten, schönen Zeit? Ach, die Heimat hinter den Gipfeln, Wie liegt sie von hier so weit! Am liebsten betracht ich die Sterne, Die schienen, wie ich ging zu ihr, Die Nachtigall hör ich so gerne, Sie sang vor der Liebsten Tür. Der Morgen, das ist meine Freude! Da steig ich in stiller Stund Auf den höchsten Berg in die Weite, Grüß dich, Deutschland, aus Herzensgrund!
Lust´ge Vögel in dem Wald,singt, solang es grün,ach wer weiß, wie bald, wie baldalles muß verblühn!Sah ich´s doch vom Berge einstglänzen überall,wußte kaum, warum du weinst,fromme Nachtigall.Und kaum ging ich über Landfrisch durch Lust und Not.wandelt´ alles, und ich standmüd im Abendrot.
Der Herbstwind schüttelt die Linde,Wie geht die Welt so geschwinde!Halte dein Kindlein warm.Der Sommer ist hingefahren,Da wir zusammen waren -Ach, die sich lieben, wie arm!Wie arm, die sich lieben und scheiden!Das haben erfahren wir beiden,Mir graut vor dem stillen Haus.Dein Tüchlein noch läßt du wehen,Ich kann´s vor Tränen kaum sehen,Schau´ still in die Gasse hinaus.Die Gassen schauen noch nächtig,Es rasselt der Wagen bedächtig -Nun plötzlich rascher der TrottDurch´s Tor in die Stille der FelderDa grüßen so mutig die Wälder,Lieb´ Töchterlein, fahre mit Gott!