"Wie man nur so leben mag?Du machst dir gar keinen guten Tag"!Ein guter Abend kommt heran,wenn ich den ganzen Tag getan.Wenn man mich da und dorthin zerrt,und wo ich nichts vermag,bin ich von mir selbst nur abgesperrt,da hab´ ich keinen Tag.Tut sich nun auf, was man bedarf,und was ich wohl vermag,da greif ich ein, es geht so scharf,da hab´ ich meinen Tag!Ich scheine mir an keinem Ort,auch Zeit ist keine Zeit,ein geistreich-aufgeschloss´nes Wortwirkt auf die Ewigkeit.
Ursprünglich eignen SinnLaß dir nicht rauben,Woran die Menge glaubt,Ist leicht zu glauben.Natürlich mit VerstandSei du beflissen;Was der Gescheite weiß,Ist schwer zu wissen.
Der Strauß, den ich gepflücket,grüße dich vieltausendmal!Ich habe mich oft gebücket,ach, wohl eintausendmal,und ihn ans Herz gedrücketwie hunderttausendmal!
An vollen Büschelzweigen,Geliebte, sieh nur hin!Laß dir die Früchte zeigen,Umschalet stachlig grün. Sie hängen längst geballet,Still, unbekannt mit sich;Ein Ast, der schaukelnd wallet,Wiegt sie geduldiglich. Doch immer reift von innenUnd schwillt der braune Kern;Er möchte Luft gewinnenUnd säh die Sonne gern. Die Schale platzt, und niederMacht er sich freudig los;So fallen meine LiederGehäuft in deinen Schoß.
Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen; es grünten und blühtenFeld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und HeckenÜbten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel;Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Gründen,Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.
Alle Menschen groß und kleinSpinnen sich ein Gewebe fein,Wo sie mit ihrer Scheren SpitzenGar zierlich in der Mitte sitzen.Wenn nun darein ein Besen fährt,Sagen sie, es sei unerhört,Man habe den größten Palast zerstört.
Frauenschönheit will nichts heißen,ist gar zu oft ein starres Bild;nur solch ein Wesen kann ich preisen,das froh und lebenslustig quillt.Die Schöne bleibt sich selber selig;die Anmut macht unwiderstehlich.
Verteilet euch nach allen RegionenVon diesem heilgen Schmaus!Begeistert reißt euch durch die nächsten ZonenIns All und füllt es aus! [...]Und bald verlischt ein unbegrenztes StrebenIm selgen Wechselblick.Und so empfangt, mit Dank, das schönste LebenVom All ins All zurück.
Es erben sich Gesetz und RechteWie eine ewge Krankheit fort,Sie schleppen von Geschlecht sich zu GeschlechteUnd rücken sacht von Ort zu Ort.Vernunft wird Unsinn, Wohltat Plage;Vom Rechte, das mit uns geboren ist,Von dem ist leider! nie die Frage.
Ihm ist keiner der Geringste –Wer sich mit gelähmten Gliedern,Sich mit wild zerstörtem Geiste,Düster ohne Hilf´ und Rettung,Sei er Brahma, sei er Paria,Mit dem Blick nach oben kehrt,Wird´s empfinden, wird´s erfahren:Dort glänzen tausend Augen,Ruhend lauschen tausend Ohren,Denen nichts verborgen bleibt.