Wenn am Tag Zenit und Ferneblau ins Ungewisse fließt,nachts die Überwucht der Sternehimmlische Gewölbe schließt:So am Grünen, so am Buntenkräftigt sich ein reiner Sinn,und das Oben wie das Untenbringt dem edlen Geist Gewinn.
Ein großer Teich war zugefroren, Die Fröschlein in der Tiefe verloren, Durften nicht ferner quaken noch springen, Versprachen sich aber, im halben Traum, Fänden sie nur da oben Raum, Wie Nachtigallen wollten sie singen. Der Tauwind kam, das Eis zerschmolz, Nun ruderten sie und landeten stolz Und saßen am Ufer weit und breit Und quakten wie vor alter Zeit.
Diese Richtung ist gewiß,Immer schreite, schreite!Finsternis und HindernisDrängt mich nicht zur Seite.Endlich leuchtest meinem Pfad,Luna! klar und golden;Immer fort und immer gradGeht mein Weg zur Holden.Nun der Fluß die Pfade bricht,Ich zum Nachen schreite,Leite, liebes Himmelslicht,Mich zur andern Seite.Seh ich doch das Lämpchen schonAus der Hütte schimmern,Laß um deinen WagenthronAlle Sterne glimmern.
Wenn der uralte Heilige Vater Mit gelassener Hand Aus rollenden Wolken Segnende Blitze Über die Erde sät, Küß ich den letzten Saum seines Kleides, Kindliche Schauer Treu in der Brust. Denn mit Göttern Soll sich nicht messen Irgendein Mensch Hebt er sich aufwärts Und berührt Mit dem Scheitel die Sterne, Nirgends haften dann Die unsichern Sohlen, Und mit ihm spielen Wolken und Winde. Steht er mit festen, Markigen KnochenAuf der wohlgegründeten, Dauernden Erde, Reicht er nicht auf, Nur mit der Eiche Oder der Rebe Sich zu vergleichen. Was unterscheidet Götter von Menschen? Daß viele Wellen Vor jenen wandeln, Ein ewiger Strom: Uns hebt die Welle, Verschlingt die Welle, Und wir versinken. Ein kleiner Ring Begrenzt unser Leben, Und viele Geschlechter Reihen sich dauernd An ihres Daseins Unendliche Kette.
Hätt´ ich gezaudert zu werden,Bis man mir´s Leben gegönnt, Ich wäre noch nicht auf Erden,Wie ihr begreifen könnt,Wenn ihr seht, wie sie sich gebärden,Die, um etwas zu scheinen,Mich gerne möchten verneinen.
Es ist ein Schnee gefallen,Denn es ist noch nicht Zeit,Daß von den Blümlein allen,Daß von den Blümlein allenWir werden hocherfreut.Der Sonnenblick betrügetMit mildem falschen Schein,Die Schwalbe selber lüget,Warum? Sie kommt allein!Sollt´ ich mich einzeln freuen,Wenn auch der Frühling nah?Doch kommen wir zu zweien,Doch kommen wir zu zweien,Gleich ist der Sommer da.
Willst lustig leben,Geh mit zwei Säcken,Einen zum Geben,Einen um einzustecken.Da gleichst du Prinzen,Plünderst und beglückst Provinzen.
Was wird mir jede Stunde so bang? – Das Leben ist kurz, der Tag ist lang. Und immer sehnt sich fort das Herz, Ich weiß nicht recht, ob himmelwärts; Fort aber will es hin und hin Und möchte vor sich selber fliehn. Und fliegt es an der Liebsten Brust, Da ruht´s im Himmel unbewußt; Der Lebestrudel reißt es fort, Und immer hängt´s an einem Ort; Was es gewollt, was es verlor, Es bleibt zuletzt sein eigner Tor.
Uf´m BergliBin i gsässe,Ha de VögleZugeschaut;Hänt gesunge,Hänt gesprunge,Hänt´s NästliGebaut. Im ä GarteBin i gstande,Ha de ImbliZugeschaut;Hänt gebrummet,Hänt gesummet,Hänt ZelliGebaut. Uf d´WieseBin i gange,Lugt´i Summer-Vögle a;Hänt gesoge,Hänt gepfloge,Gar z´schön hänt´sGetan. Und da kummt nuDer Hansel,Und da zeig iEm froh,Wie sie´s mache,Und mer lacheUnd mache´sAu so.
Der Deutsche ist gelehrt,Wenn er sein Deutsch versteht;Doch bleib´ ihm unverwehrt,Wenn er nach außen geht.Er komme dann zurück,Gewiß um viel gelehrter;Doch ist´s ein großes Glück,Wenn nicht um viel verkehrter.