Die Welt gleicht einer Opera,wo jeder der sich fühlt,nach seiner lieben Leidenschaft,Freund, eine Rolle spielt.Der eine steigt die Bühn´ hinaufMit einem Schäferstab;Ein andrer mit dem MarschallstabSinkt ohne Kopf herab.Wir armer, guter Pöbel stehnverachtet, doch in Ruhvor dieser Bühne, gähnen oftund sehn der Fratze zu.Die Kosten freilich zahlen wirfürs ganze Opernhaus;doch lachen wir, mißrät das Spiel,zuletzt die Spieler aus.
"Sage", sprach ich, "holde Freude,Sage doch, was fliehst du so?Hat man dich, so fliehst du wieder!Niemals wird man deiner froh.""Danke", sprach sie, "dem Verhängnis!Alle Götter lieben mich;Wenn ich ohne Flügel wäre,Sie behielten mich für sich."
Es trug die WeisheitDen Plan der WeltVor Jovis Bette;Er war aufs nettsteVon ihr gezeichnet.Da fragte Juno:Soll in dies KunstwekAuch Übel kommen?Sie sagte: Ja!Der schönen Tochter,Der Tugend, wegen,Die es gebiert.
Auf einer alten Mauer saßenZwei junge treue Turteltauben,Die, voll von innerlicher Liebe,Die Augen auf einander wandten,Und dann und wann die Flügel zuckten.Ein Sperling auf dem nächsten DacheVoll buhlerischer Brunst und Schalkheit,Hieß dieses Paars verliebte Ruhe,Frost, Schläfrigkeit und Unvermögen.Da sprach der Täuber, doch mit Sanftmut:Sprich nicht so schlimm von unsrer Liebe.Horch! deine junge Gattin seufzet.Sie heißt dich einen Ungetreuen.Sie, die du gestern erst geehlicht,Wird heute schon von dir verlassen!Du liebtest freilich stark und feurig:Wir lieben sittsam, aber ewig.
Mein Geliebter hat versprochen,Wann ihr blühet, hier zu sein;Diese Zeit ist angebrochen,Rosen! und ich bin allein.Holde Töchter der Cythere,Rosen, schonet meine Ruh,Schonet meines Schäfers Ehre:Schließt euch, schließt euch wieder zu!
Allerliebste Nachtigall, Schweige, denn wir sind alleine. Kläng dein angenehmer Schall, Mißgunst nahte diesem Haine, Sezte sich zum Waßerfall, Wo ich süß für Wohllust weine, Und verrieth uns überall. – Daß ich süß für Wohllust weine, Würkte mir dann lauter Quaal. Glücklicher wein´ ich alleine, Allerliebste Nachtigall.