Gestern ein Rieseln in weichen Eise.Heute ein Bach auf der Frühlingsreise.Gestern ein Kind mit Schleif und Band,heute Jungfrau im Festgewand.Wohin? Wer weiß?Und wem der Preis?Frage die Biene, wohin sie fliegt.Frage die Hoffnung wo Eden liegt.
Ich küßte sie auf die Stirne kaumUnd war erschrocken fast,Wie sie, ein Kind, so fiebernd heißUnd zitternd mich umfaßt;Wie liebeschauernd mir am HalsIhr schluchzender Atem quoll,Wie gleich einem Retter ihr Herz mir schlug,Sprachloser Entzückung voll.Da ahnt ich an dir, du kleines Herz,Das solche Flammen kenntDie ganze ungelöschte Glut,Die heimlich auf Erden brennt.
Redet mir nicht von siebzig Jahren,Redet mir nicht von Kräftesparen,Der eine vertut´s und hat´s doch immer,Der andre spart´s und gebraucht´s doch nimmer.Hab ich die Siebzig nun erklommen,Und Gott erhält mir in allen GnadenDie Lust an seiner Wälder Pfaden,Den fröhlichen Blick zwischen Licht und Wahn,Und liebe Menschen zugetan,Wohlan, so mögen auch achtzig kommen!
Du weißt es wohl, daß du mein Alles bist;O wende nicht dein schönes Aug´ von mir,Red´ ich von unsrer Liebe Glück mit dir,Die du mein Alles bist!Du weißt es wohl, daß du mein Alles bist;O sieh beneidend nicht den Blumen nach,Die früh verblüht von binnen führt der Bach,Die du mein Alles bist!Du weißt es wohl, daß du mein Alles bist;O bald, ich fühl´s, wirst du gestorben sein,Und lässest dieses arme Herz allein,Dem du sein Alles bist!
Endet schon des Tages Lebenund sein ganzes Glück?Töne und Gestalten schwebenin sich selbst zurück. Zwischen Wachen, zwischen Träumentrinkt die Seele schon,zugeweht aus andern Räumen,leisen Harfenton. Breite nun, du sternenschöne,atemstille Nacht,deine Schleier und versöhnewo ein Leiden wacht.