Flügel hat die Liebe,Flügel hat die Lust,Blind ist stets die Liebe,Blind ist auch die Lust,Wunden schlägt die Liebe,Wunden schlägt die Lust,Kurze Zeit währt Liebe;Bald erstirbt die Lust,Darum hält für LiebeÖfters man die Lust.
Du sahst mich in der Jugend Prangen,Wie ein Gebild aus Himmels Höhn,Mit züchtigen verschämten WangenVon Dir, mein lieber Schlande, geh´n.Ich gieng ohn´ alles Gut und Habe,Ins Leben irrt ich wild hinaus,Und bat mich um eine milde Gabein manchem Ort, in manchem Haus.Da kam auf einmal ein Gens d´arme,Und nahm mich züchtig an dem Arm.Erröthend folgt´ ich seinen Spuren,Er brachte mich ins Zuchthaus nun,Da hieß es, daß ich wegen HurenDrei Jahre lang soll Buße thun.Die Zeit ist aber jetzt vorbei,Gottlob, ich bin nun wieder frei.
Alles hat das weibliche GeschlechtGegen sich: Gewalt, Gesetz und Recht,Dennoch können wir die FrauenStets als Herrscherinnen schauen,Ein Beweis für jene Macht,Womit sie die Natur bedacht.
Der Mensch ist eine Welt im Kleinen,Beim Manne will mir´s nicht so scheinen,Doch bei dem Weibe ohne Scherzen,Trifft dieses Sprichwort ein gewiß,In ihrem Auge ist eine ParadiesUnd eine Höll´ in ihrem Herzen.
Nicht länger ist es zu ertragenMit meinem bösen Mann;Ach, gestern hat er mich geschlagen,Daß ich nicht mehr stehen kann.Gott, ende meine Leiden,Zerreiß´ dies läst´ge Band,Nimm zu Dir eines von uns beiden.Ich ziehe dann aufs Land.
Ein Leib sind Mann und Weib!Kein Sprichwort ist so wahr.Bewiesen wird es unsdurch manches Ehepaar;denn er ist sie, und sie ist er,er ist das Weib und sie der Herr.