Ohren gab uns Gott die beiden,Um von Mozart, Gluck und HaydenMeisterstücke anzuhören –Gäb es nur Tonkunst-KolikUnd Hämorrhoidal-MusikVon dem großen Meyerbeer,Schon ein Ohr hinlänglich wär!
Die Rose duftet – doch ob sie empfindetDas, was sie duftet, ob die NachtigallSelbst fühlt, was sich durch unsre Seele windet,Bei ihres Liedes süßem Widerhall; –Ich weiß es nicht. Doch macht uns gar verdrießlichDie Wahrheit oft! Und Ros´ und Nachtigall,Erlögen sie auch das Gefühl, ersprießlichWär solche Lüge, wie in manchem Fall –.
Wie die Nelken duftig atmen!Wie die Sterne, ein GewimmelGoldner Bienen, ängstlich schimmernAn dem veilchenblauen Himmel!Aus dem Dunkel der KastanienGlänzt das Landhaus, weiß und lüstern,Und ich hör die Glastür klirrenUnd die liebe Stimme flüstern.Holdes Zittern, süßes Beben,Furchtsam zärtliches Umschlingen -Und die jungen Rosen lauschen,Und die Nachtigallen singen.
Während ich nach andrer Leute,Andrer Leute Schätze spähe, Und vor fremden LiebestürenSchmachtend auf- und niedergehe:Treibts vielleicht die andren LeuteHin und her an andrem Platze,Und vor meinen eignen FensternÄugeln sie mit meinem Schatze.Das ist menschlich! Gott im HimmelSchütze uns auf allen Wegen!Gott im Himmel geb uns Allen,Geb uns Allen Glück und Segen!
Sie liebten sich beide, doch keinerWollt´ es dem andern gestehn;Sie sahen sich an so feindlich,Und wollten vor Liebe vergehn.Sie trennten sich endlich und sahn sichNur noch zuweilen im Traum;Sie waren längst gestorben,Und wußten es selber kaum.
Zu Aachen, im alten Dome,liegt Karolus begraben.(Man muß ihn nicht verwechselnmit Karl Mayer, der lebt in Schwaben.)Ich möchte nicht tot und begrabensein als Kaiser zu Aachen im Dome;weit lieber lebt ich als kleiner Poetzu Stukkert am Neckarstrome.Zu Aachen langweilen sich auf derStraß die Hunde, sie flehn untertänig:Gib uns einen Fußtritt, o Fremdling, daswird vielleicht uns zerstreuen ein wenig.
Das macht den Menschen glücklich,Das macht den Menschen matt,Wenn er drei sehr schöne GeliebteUnd nur zwei Beine hat.Der einen lauf ich des Morgens,Der andern des Abends nach;Die dritte kommt zu mir des MittagsWohl unter mein eignes Dach.Lebt wohl, ihr drei Geliebten,Ich hab zwei Beine nur,Ich will in ländlicher StilleGenießen die schöne Natur.
Ich geh nicht allein, mein feines Lieb,Du mußt mit mir wandernNach der lieben, alten, schaurigen Klause,In dem trüben, kalten, traurigen Hause,Wo meine Mutter am Eingang kaurtUnd auf des Sohnes Heimkehr laurt.»Laß ab von mir, du finstrer Mann!Wer hat dich gerufen?Dein Odem glüht, deine Hand ist Eis,Dein Auge sprüht, deine Wang ist weiß; -Ich aber will mich lustig freunAn Rosenduft und Sonnenschein.«Laß duften die Rosen, laß scheinen die Sonn,Mein süßes Liebchen!Wirf um den weiten, weißwallenden Schleier,Und greif in die Saiten der schallenden Leier,Und singe ein Hochzeitslied dabei;Der Nachtwind pfeift die Melodei.
Sie saßen und tranken am Teetisch,Und sprachen von Liebe viel.Die Herren die waren ästhetisch,Die Damen von zartem Gefühl.Die Liebe muß sein platonisch, Der dürre Hofrat sprach.Die Hofrätin lächelt ironisch,Und dennoch seufzen sie: Ach!Der Domherr öffnet den Mund weit:Die Liebe sei nicht zu roh,Sie schadet sonst der Gesundheit.Das Fräulein lispelt: So?Die Gräfin spricht wehmütig:Die Liebe ist eine Passion!Und präsentiert gütigDie Tasse dem Herrn Baron.Am Tische war noch ein Plätzchen;Mein Liebchen, da hast du gefehlt.Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,Von deiner Liebe erzählt.
Teurer Freund! Was soll es nützen,Stets das alte Lied zu leiern?Willst du ewig brütend sitzenAuf den alten Liebes-Eiern?Ach! das ist ein ewig Gackern,Aus den Schalen kriechen Küchlein,Und sie piepsen und sie flattern,Und du sperrst sie in ein Büchlein!