Daß ich dich liebe, o Möpschen,Das ist dir wohlbekannt.Wenn ich mit Zucker dich füttre,So leckst du mir die Hand.Du willst auch nur ein Hund sein,Und willst nicht scheinen mehr;All meine übrigen FreundeVerstellen sich zu sehr.
Einst sah ich viele Blumen blühenAn meinem Weg; jedoch zu faul,Mich pflückend nieder zu bemühen,Ritt ich vorbei auf stolzem Gaul.Jetzt, wo ich todessiech und elend,Jetzt, wo geschaufelt schon die Gruft,Oft im Gedächtnis höhnend, quälend,Spukt der verschmähten Blumen Duft.Besonders eine feuergelbeViole brennt mir stets im Hirn.Wie reut es mich, daß ich dieselbeNicht einst genoß, die tolle Dirn.Mein Trost: Lethes Wasser habenNoch jetzt verloren nicht die Macht,Das dumme Menschenherz zu labenMit des Vergessens süßer Nacht.
Die Mitternacht zog näher schon;In stummer Ruh lag Babylon.Nur oben in des Königs Schloss,Da flackert´s, da lärmt des Königs Tross.Dort oben in dem KönigssaalBelsazar hielt sein Königsmahl.Die Knechte sassen in schimmernden ReihnUnd leerten die Becher mit funkelndem Wein.Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht;So klang es dem störrigen Könige recht.Des Königs Wangen leuchten Glut;Im Wein erwuchs ihm kecker Mut.Und blindlings reisst der Mut ihn fort;Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.Und er brüstet sich frech und lästert wild;Die Knechtenschar ihm Beifall brüllt.Der König rief mit stolzem Blick;Der Diener eilt und kehrt zurück.Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt;Das war aus dem Tempel Jehovahs geraubt.Und der König ergriff mit frevler HandEinen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand.Und er leert ihn hastig bis auf den GrundUnd ruft laut mit schäumendem Mund:"Jehovah! dir künd ich auf ewig Hohn -Ich bin der König von Babylon!"Doch kaum das grause Wort verklang,Dem König ward´s heimlich im Busen bang.Das gellende Lachen verstummte zumal;Es wurde leichenstill im Saal.Und sieh! und sieh! an weisser WandDas kam´s hervor, wie Menschenhand;Und schrieb, und schrieb an weisser WandBuchstaben von Feuer und schrieb und schwand.Der König stieren Blicks da sass,Mit schlotternden Knien und totenblass.Die Knechtschar sass kalt durchgraut,Und sass gar still, gab keinen Laut.Die Magier kamen, doch keiner verstandZu deuten die Flammenschrift an der Wand.Belsazar ward aber in selbiger NachtVon seinen Knechten umgebracht.
Es war ein alter König,Sein Herz war schwer, sein Haupt war grau;Der arme alte König,Er nahm eine junge Frau.Es war ein schöner Page,Blond war sein Haupt, leicht war sein Sinn;Er trug die seidne SchleppeDer jungen Königin.Kennst du das alte Liedchen?Es klingt so süß, es klingt so trüb!Sie mußten beide sterben,Sie hatten sich viel zu lieb.
Die holden Wünsche blühen,Und welken wieder herab,Und blühen und welken wieder –So geht es bis ans Grab.Das weiß ich, und das vertrübetMir alle Lieb und Lust;Mein Herz ist so klug und witzig,Und verblutet in meiner Brust.
Ich kann es nicht vergessen,Geliebtes, holdes Weib,Daß ich dich einst besessen,Die Seele und den Leib. Den Leib möcht ich noch haben,Den Leib so zart und jung;Die Seele könnt ihr begraben,Hab selber Seele genung. Ich will meine Seele zerschneiden,Und hauchen die Hälfte dir ein,Und will dich umschlingen, wir müssenGanz Leib und Seele sein.
Wie des Mondes Abbild zittertIn den wilden Meereswogen,Und er selber still und sicherWandelt an dem Himmelsbogen:Also wandelst du, Geliebte,Still und sicher, und es zittertNur dein Abbild mir im Herzen,Weil mein eignes Herz erschüttert.
Du bist wie eine Blume,So hold und schön und rein;Ich schau dich an, und WehmutSchleicht mir ins Herz hinein.Mir ist, als ob ich die HändeAufs Haupt dir legen sollt’,Betend, daß Gott dich erhalteSo rein und schön und hold.
Torheiten begangen, Torheiten gemacht,Ich mache deren noch immer.Ich hab sie gemacht bei Tag und bei Nacht,Die nächtlichen waren weit schlimmer.Ich hab sie gemacht zu Wasser und Land,Im Freien wie im Zimmer.Ich machte viele sogar mit Verstand,Die waren noch viel dümmer.
Meinen schönsten Liebesantrag Suchst du ängstlich zu verneinen; Frag ich dann: Ob das ein Korb sei? Fängst du plötzlich an zu weinen. Selten bet ich, drum erhör mich, Lieber Gott!, hilf dieser Dirne, Trockne ihre süßen Tränen Und erleuchte ihr Gehirne. Überall wo du auch wandelst, Schaust du mich zu allen Stunden, Und je mehr du mich mißhandelst, Treuer bleib ich dir verbunden. Denn mich fesselt holde Bosheit, Wie mich Güte stets vertrieben, Willst du sicher meiner los sein, Mußt du dich in mich verlieben.