Saphire sind die Augen dein,Die lieblichen, die süßen.O, dreimal glücklich ist der Mann,Den sie mit Liebe grüßen. Dein Herz, es ist ein Diamant,Der edle Lichter sprühet.O, dreimal glücklich ist der Mann,Für den es liebend glühet. Rubinen sind die Lippen dein,Man kann nicht schönre sehen.O, dreimal glücklich ist der Mann,Dem sie die Liebe gestehen. O, kennt ich nur den glücklichen Mann,O, daß ich ihn nur fände,So recht allein im grünen Wald,Sein Glück hätt bald ein Ende.
Ach, die Augen sind es wieder,Die mich einst so lieblich grüßten,Und es sind die Lippen wieder,Die das Leben mir versüßten!Auch die Stimme ist es wieder,Die ich einst so gern gehöret!Nur ich selber bins nicht wieder,Bin verändert heimgekehret.Von den weißen, schönen ArmenFest und liebevoll umschlossen,Lieg ich jetzt an ihrem Herzen,Dumpfen Sinnes und verdrossen.
Gekommen ist der Maie,Die Blumen und Bäume blühn,Und durch die HimmelsbläueDie rosigen Wolken ziehn.Die Nachtigallen singenHerab aus der laubigen Höh,Die weißen Lämmer springenIm weichen grünen Klee.Ich kann nicht singen und springen,Ich liege krank im Gras;Ich höre fernes Klingen,Mir träumt, ich weiß nicht was.
Aber bei all´ ihrem Protegiren,Hätt´ ich können vor Hunger krepiren,Wär´ nicht gekommen ein braver Mann,Wacker nahm er sich meiner an.Braver Mann! er schafft mir zu essen!Will es ihm nie und nimmer vergessen!Schade, daß ich ihn nicht küssen kann!Denn ich bin selbst dieser brave Mann.
Wie kannst du ruhig schlafen,Und weißt, ich lebe noch?Der alte Zorn kommt wieder,Und dann zerbrech ich mein Joch. Kennst du das alte Liedchen:Wie einst ein toter KnabUm Mitternacht die GeliebteZu sich geholt ins Grab? Glaub mir, du wunderschönes,Du wunderholdes Kind,Ich lebe und bin noch stärkerAls alle Toten sind!
Die Kälte kann wahrlich brennenWie Feuer. Die MenschenkinderIm Schneegestöber rennenUnd laufen immer geschwinder.O, bittre Winterhärte!Die Nasen sind erfroren,Und die KlavierkonzerteZerreißen uns die Ohren.Weit besser ist es im Summer,Da kann ich im Walde spazierenAllein mit meinem KummerUnd Liebeslieder skandieren.
Ich liebe eine Blume, doch weiß ich nicht welche;Das macht mir Schmerz.Ich schau in alle Blumenkelche,Und such ein Herz.Es duften die Blumen im Abendscheine,Die Nachtigall schlägt.Ich such ein Herz so schön wie das meine,So schön bewegt.Die Nachtigall schlägt, und ich versteheDen süßen Gesang;Uns beiden ist so bang und wehe,So weh und bang.
Schattenküsse, Schattenliebe,Schattenleben, wandelbar!Glaubst du, Närrin, alles bliebeUnverändert, ewig wahr?Was wir leiblich fest besessenSchwindet hin, wie Träumerein,Und die Herzen, die vergessen,Und die Augen schlafen ein.
Keine Messe wird man singen,keinen Kadosch wird man sagen,nichts gesagt und nichts gesungenwird an meinen Sterbetagen.Doch vielleicht an solchem Tage,wenn das Wetter schön und milde,geht spazieren auf Montmartremit Paulinen Frau Mathilde.Mit dem Kranz von Immortellenkommt sie mir das Grab zu schmücken,und sie seufzet: Pauvre homme!Feuchte Wehmut in den Blicken.Leider wohn ich viel zu hoch,und ich habe meiner Süßenkeinen Stuhl hier anzubieten;ach! sie schwankt mit müden Füßen.Süßes, dickes Kind, du darfstnicht zu Fuß nach Hause gehen;an dem Barrieregittersiehst du die Fiaker stehen.
Es war ein alter König,Sein Herz war schwer, sein Haupt war grau;Der arme alte König,Er nahm eine junge Frau.Es war ein schöner Page,Blond war sein Haupt, leicht war sein Sinn;Er trug die seidne SchleppeDer jungen Königin.Kennst du das alte Liedchen?Es klingt so süß, es klingt so trüb!Sie mußten beide sterben,Sie hatten sich viel zu lieb.