Draußen ziehen weiße FlockenDurch die Nacht, der Sturm ist laut;Hier im Stübchen ist es trocken,Warm und einsam, still vertraut.Sinnend sitz ich auf dem Sessel,An dem knisternden Kamin,Kochend summt der WasserkesselLängst verklungne Melodien.Und ein Kätzchen sitzt daneben,Wärmt die Pfötchen an der Glut;Und die Flammen schweben, weben,Wundersam wird mir zu Mut.Dämmernd kommt heraufgestiegenManche längst vergeßne Zeit,Wie mit bunten MaskenzügenUnd verblichner Herrlichkeit.Schöne Frauen, mit kluger Miene,Winken süßgeheimnisvoll,Und dazwischen HarlekineSpringen, lachen, lustigtoll.Ferne grüßen Marmorgötter,Traumhaft neben ihnen stehnMärchenblumen, deren BlätterIn dem Mondenlichte wehn.Wackelnd kommt herbei geschwommenManches alte Zauberschloß;Hintendrein geritten kommenBlanke Ritter, Knappentroß.Und das alles zieht vorüber,Schattenhastig übereilt -Ach! da kocht der Kessel über,Und das nasse Kätzchen heult.
Habe mich mit LiebesredenFestgelogen an dein Herz,Und, verstrickt in eigne Fäden,Wird zum Ernste mir mein Scherz.Wenn du dich, mit vollem Rechte,Scherzend nun von mir entfernst,Nahn sich mir die Höllenmächte,Und ich schieß mich tot im Ernst.
Mit dummen Mädchen, hab ich gedacht,nichts ist mit Dummen anzufangen;doch als ich mich an die Klugen gemacht,da ist es mir noch schlimmer ergangen.Die Klugen waren mir viel zu klug,ihr Fragen machte mich ungeduldig,und wenn ich selber das Wichtigste frug,da blieben sie lachend die Antwort schuldig.
Nicht mal einen einzgen Kuß,Nach so monatlangem Lieben!Und so bin ich AllerärmsterTrocknen Mundes stehn geblieben.Einmal kam das Glück mir nah -Schon konnt ich den Atem spüren -Doch es flog vorüber - ohneMir die Lippen zu berühren.
Es drängt die Not, es läuten die Glocken,Und ach! ich hab den Kopf verloren!Der Frühling und zwei schöne Augen,Sie haben sich wider mein Herz verschworen.Der Frühling und zwei schöne AugenVerlocken mein Herz in neue Betörung!Ich glaube die Rosen und NachtigallenSind tief verwickelt in dieser Verschwörung.
Wenn du mir vorüberwandelst,Und dein Kleid berührt mich nur,Jubelt dir mein Herz, und stürmischFolgt es deiner schönen Spur.Dann drehst du dich um und schaust michMit den großen Augen an,Und mein Herz ist so erschrocken,Daß es kaum dir folgen kann.
O schwöre nicht und küsse nur,Ich glaube keinem Weiberschwur!Dein Wort ist süß, doch süßer istDer Kuß, den ich dir abgeküßt!Den hab ich, und dran glaub ich auch,Das Wort ist eitel Dunst und Hauch.O schwöre, Liebchen, immerfort,Ich glaube dir aufs bloße Wort!An deinen Busen sink ich hin,Und glaube, daß ich selig bin:Ich glaube, Liebchen, ewiglich,Und noch viel länger, liebst du mich.
Mir träumte einst von wildem Liebesglühn,Von hübschen Locken, Myrten und Resede,Von süßen Lippen und von bittrer Rede,Von düstrer Lieder düstern Melodien.Verblichen und verweht sind längst die Träume,Verweht ist gar mein liebstes Traumgebild´!Geblieben ist mir nur, was glutenwildIch einst gegossen hab in weiche Reime.Du bliebst, verwaistes Lied! Verweh jetzt auch,Und such das Traumbild, das mir längst entschwunden,Und grüß es mir, wenn du es aufgefunden -Dem luft´gen Schatten send ich luft´gen Hauch.
Mir willst du zum Gotte machenSolch ein Jammerbild am Holze?Jesus fühlte rein und dachtenur den Einen Gott im StillenWer ihn selbst zum Gotte machtekränkte seinen heil´gen Willen.
Am leuchtenden Sommermorgen geh ich im Garten herum. Es flüstern und sprechen die Blumen, Ich aber, ich wandle stumm. Es flüstern und sprechen die Blumen, Und schaun mich mitleidig an: Sei unserer Schwester nicht böse, Du trauriger, blasser Mann. (vertont von Robert Schumann)