Immer wieder kehrst du Melancholie,O Sanftmut der einsamen Seele.Zu Ende glüht ein goldener Tag.Demutsvoll beugt sich dem Schmerz der GeduldigeTönend von Wohllaut und weichem Wahnsinn.Siehe! es dämmert schon.Wieder kehrt die Nacht und klagt ein SterblichesUnd es leidet ein anderes mit.Schaudernd unter herbstlichen SternenNeigt sich jährlich tiefer das Haupt.
O, der Wahnsinn der großen Stadt, da am AbendAn schwarzer Mauer verkrüppelte Bäume starren,Aus silberner Maske der Geist des Bösen schaut;Licht mit magnetischer Geißel die steinerne Nacht verdrängt.O, das versunkene Läuten der Abendglocken.Hure, die in eisigen Schauern ein totes Kindlein gebärt.Rasend peitscht Gottes Zorn die Stirne der Besessenen,Purpurne Seuche, Hunger, der grünen Augen zerbricht.O, das gräßliche Lachen des Golds.Aber stille blutet in dunkler Höhle stummere Menschheit,Fügt aus harten Metallen das erlösende Haupt.
Stille im nächtigen Zimmer.Silbern flackert der LeuchterVor dem singendem OdemDes Einsamen;Zaubrisches Rosengewölk.Schwärzlicher FliegenschwarmVerdunkelt den steinernen Raum,Und es starrt von der QualDes goldenen Tags das HauptDes Heimatlosen.Reglos nachtet das Meer.Stern und schwärzliche FahrtEntschwand am Kanal.Kind, dein kränkliches LächelnFolgte mir leise im Schlaf.
Sonne, herbstlich dünn und zag,Und das Obst fällt von den Bäumen.Stille wohnt in blauen RäumenEinen langen Nachmittag.Sterbeklänge von Metall;Und ein weißes Tier bricht nieder.Brauner Mädchen rauhe LiederSind verweht im Blätterfall.Stirne Gottes Farben träumt,Spürt des Wahnsinns sanfte Flügel.Schatten drehen sich am HügelVon Verwesung schwarz umsäumt.Dämmerung voll Ruh und Wein;traurige Gitarren rinnen.Und zur milden Lampe drinnenKehrst du wie im Traume ein.
– Der Wald, der sich verstorben breitet –Und Schatten sind um ihn, wie Hecken.Das Wild kommt zitternd aus Verstecken,Indes ein Bach ganz leise gleitet.Und Farnen folgt und alten SteinenUnd silbern glänzt aus Laubgewinden.Man hört ihn bald in schwarzen Schlünden –Vielleicht, daß auch schon Sterne scheinen.Der dunkle Plan scheint ohne Maßen,Verstreute Dörfer, Sumpf und Weiher,Und etwas täuscht dir vor ein Feuer.Ein kalter Glanz huscht über Straßen.Am Himmel ahnet man Bewegung,Ein Heer von wilden Vögeln wandernNach jenen Ländern, schönen, andern.Es steigt und sinkt des Rohres Regung.
Über den Wäldern schimmert bleichDer Mond, der uns träumen macht,Die Weide am dunklen TeichWeint lautlos in die Nacht.Ein Herz erlischt – und sachtDie Nebel fluten und steigen –Schweigen, Schweigen!
Wo bist du, die mir zur Seite ging, Wo bist du, Himmelsangesicht? Ein rauher Wind höhnt mir ins Ohr: du Narr! Ein Traum! Ein Traum! Du Tor! Und doch, und doch! Wie war es einst, Bevor ich in Nacht und Verlassenheit schritt? Weißt du es noch, du Narr, du Tor! Meiner Seele Echo, der rauhe Wind: O Narr! O Tor! Stand sie mit bittenden Händen nicht, Ein trauriges Lächeln um den Mund, Und rief in Nacht und Verlassenheit! Was rief sie nur! Weißt du es nicht? Wie Liebe klang´s. Kein Echo trug Zu ihr zurück, zu ihr dies Wort. War´s Liebe? Weh, daß ich´s vergaß! Nur Nacht um mich und Verlassenheit, Und meiner Seele Echo – der Wind! Der höhnt und höhnt: O Narr! O Tor!
Immer wieder kehrst du Melancholie,O Sanftmut der einsamen Seele.Zu Ende glüht ein goldener Tag.Demutsvoll beugt sich dem Schmerz der Geduldige,Tönend von Wohllaut und weichem Wahnsinn.Siehe! es dämmert schon.Wieder kehrt die Nacht und klagt ein SterblichesUnd es leidet ein anderes mit.Schaudernd unter herbstlichen SternenNeigt sich jährlich tiefer das Haupt.