Ungeziefer mannichfaltigNagt der Geister Ruhm;Viel Gesindel, allgestaltigNascht vom Heiligtum.Ja und Nein, und Mehr und MinderWürfeln sie herumDrehn und kehren es geschwinderSchnell im Kreise um.Ihnen gibt es kein GeheimnisAls das Einmal Eins,Auch im Schwatzen kein VersäumnisAlles Eins und Keins.Wie das Böse Gott erschaffe,Groß wie sie gesinnt,Sich das All zusammenraffe,Lehren sie geschwind.Allem Tüchtigen abwendigIst ihr eitler Mut,Nur im Nichtigen beständigDiese neue Brut.Sie verschmähn die starke RedeVon dem Kampf des Lichts,Lieben und vergöttern jedeAusgeburt des Nichts.Wie der Mücken Schwarm unzähligLängst dem Strome zieht,Summen andre, haschen seligNach Gesang und Lied.Jedes neuen Scheins gewärtigMit des Seelchens Flug,Sind sie schon von Anfang fertigSchreiben Buch auf Buch.
Wie so innig, möcht ich sagen,Sich der Meine mir ergiebt,Um zu lindern meine Klagen,Daß er nicht so innig liebt.Will ich´s sagen, so entschwebt es;Wären Töne mir verliehen,Flöß´ es hin in Harmonien,Denn in jenen Tönen lebt es.Nur die Nachtigall kann sagen,Wie er innig sich ergiebt,Um zu lindern meine Klagen,Daß er nicht so innig liebt.
Der ist zu schwer, der andre fällt ins Leichte,Den strengen Ernst hier müsste man noch würzen,Der Anmut Fülle dort sodann verkürzen,Bald ist der Grund zu tief und bald zu seichte.So steht die Kunst dem Ideal zur Beichte,Und kann den Knoten nie ganz richtig schürzen;Es muß der Mensch auf eine Seite stürzen,Wie fleißig er sich auch zur Bildung zeigte.In jeder Kunst, im Leben, ja im Wissen,Ist auch das Beste falsch, die ferne ScheibeScheint unerreicht die Schützen nur zu äffen;Wir können nicht heraus aus unserm Leibe,An allen wird der Kenner etwas missen,Und einer kann den kleinen Punkt nur treffen.Nur das Ganze, mein Freund, wie es lebt und im Leben sich spiegelt;Das sei dein Ideal, frei von der Formel Gespenst.
Der Sommer glüht im Purpur der Granaten,Und auch die kleinsten Blümchen schimmern golden,Und wenn der Abend weht in grünen Saaten,Wird alles sanft der gleiche Schein vergolden;So kann auch Einen Sinn nur fühlend raten,Die Seele in des Freundes Wort, dem holden.Ein Sinn, der, wie die Worte schweben, bliebe:Was ihr klagt oder scherzt, es ist nur Liebe.
Sanfte Ebb´ und hohe Fluttief im Mut,wandr´ ich so im Dunkel weiter,steige mutig, singe heiter,und die Welt erscheint mir gut.Alles Reineseh ich mild im Widerscheine,nichts verworrenin des Tages Glut verdorren:Froh umgeben, doch alleine.
Wissen ist des Glaubens Stern,Andacht ist des Wissens Kern.Lehr´ und lerne Wissenschaft:Fehlt dir des Gefühles KraftUnd des Herzens frommer Sinn,Fällt es bald zum Staube hin.Schöner doch wird nichts gesehn,Als wenn die beisammen gehn:Hoher Weisheit SonnenlichtUnd der Kirche stille Pflicht.
Schaff das Tagwerk meiner Hände,Hohes Glück, daß ich´s vollende.Will der rote Morgen tagen,Hoffnung hohe Freude geben,Rosenlicht am Himmel schweben,Kühner Mut die Kräfte wagen,Muß ich sagen:Schaff das Tagwerk meiner Hände,Hohes Glück, daß ich´s vollende.Senkt sich milde Röte nieder,Wenn die Ruh´ am Bache lauschet,Abend kühl im Walde rauschet,Dunkel schlagen ferne Lieder,Seufz´ ich wieder:Schaff das Tagwerk meiner Hände,Hohes Glück, daß ich´s vollende.