O mag ein Engel Dir die Schrift diktieren,Daß jedes Wort mir Wonne sei und Lust,Ein Engel Deine Feder führen, Ein Zauber drinnen leben unbewußt!Damit, wenn ich das Siegel löse,Das Glück sich ungetrübt daraus ergießt,Und keine Wolke, keine böse,Mein Geist von Deinem Geiste liest.
Motto: Der Weg zur neuen Bildung gehtVon HumanitätDurch NationalitätZur Bestialität.Zanket nicht, hetzet nicht.Friedlich scheint das Sonnenlicht,Laßt die Juden und die ChristenUngekränkt ihr Leben fristen.Zanket nicht, hetzet nicht,Jedem schein das Sonnenlicht,Lasst die Christen und die Juden,Muselmänner, Botokuden;Lasset alle ungestört,Jede Feindlichkeit zerstörtHarmonien nah und fern!Lobet alle Gott, den Herrn,Dessen güt´ge Vorsicht hörtSolch Gezänke gar nicht gern!
Alles Träumen Tauget nichts, Wert ist´s kaum Des Stückchen LichtsAlles schwindet Um uns her, Groß ist nur der Vergangenheit Meer. – Tief gelegen Hinter mir, Ist der Traum, Der goldne mir. Alles Träumen Tauget nichts, Wert ist´s kaum Des Stückchen Lichts.
O Einsamkeit, Du stilles Land, Der Träume und des Friedens Du, Die Dankbarkeit mich dir verband, Dir dank ich meine süße Ruh´! Du gabst mir wieder alles das, Was ich verloren hielt, Die Liebe, die ich schon als Haß In meiner Brust gefühlt. All das, was Edles ich geglaubt, Dir dank´ ich´s nun allein, Den Glauben mir nun Keiner raubt, Denn einsam will ich sein! Wer weiß, ob nicht in jener Welt Ein Geist wird einsam sein, Ob jedem Geist nicht eine Welt Beschieden auch wird sein. Es lebe stille Einsamkeit! Du gabst mir süße Ruh! Ich weihe mich der Dankbarkeit, Mein einz´ger Freund sei´st Du!
Ströme, milde FrühlingsluftIn das Haus hinein,Ströme, milder FrühlingsstrahlAuch ins Herz hinein. –In die Herzen hart wie Stein,kalt wie Kupfergeld,Schmelze drei Lawinen drein,Hochmut, Selbstsucht, Geld!
Hat Er es nicht gleich uns geschaffen?Mit gleichen Sinnen auch versehen?Es liebt und haßt, fühlt Weh und Freude:Das müßt ihr ja doch zugestehen!Daß es nicht auch französisch spricht,Das ändert doch die Sache nicht.
Anarchisten, seid Ihr GeisterAus der Hölle tiefsten Gründen?Ist der Böse Euer Meister,Wollt die Menschheit Ihr anzünden?Bringt Ihr eine Feuerflut?Ach, Ihr wißt nicht, was ihr tut!Kehret in Euch – Recht und EhreSind des Weltalls große Lehre.Wie der Wahn Euch auch betöre,Kehrt zurück zu Recht und Ehre!Furien weilen an dem Ort!Scheußlicher ist: Feuer zünden,Ist die ärgste aller Sünden –Höllenstrafen zu verkünden,Konnte man nichts Schlimmres finden! Gift und Mord und FeuerbrandSind verdammt von Land zu Land!Was die Leidenschaft auch meinet,Was dem Wahnwitz richtig scheinet.Kehrt zurück zu Recht und Ehre,Merkt Euch der Geschichte Lehre:Niemals nützlich war der Mord:Und es gibt ein ew´ges Dort!
Ein unbekanntes Band der Seelen kettetDen Menschen an das arme Tier,Das Tier hat seinen Willen – ergo Seele –Wenn auch ´ne kleinere als wir.Ein Mensch, mißbrauchend die Gewalt und Stärke,Ein lebend Herz zerreißend – wie?Wer gleicht denn hier dem wilden Tiere,Ist es der Mensch, ist es das Vieh?