Blick´ empor zum Kreuzesholze,Was genäßt von edlem Blut!Kannst du schau´n mit frevlem Stolze,Wie verhaucht das höchste Gut?Gott wird Mensch, da du zum GotteWerden willst, o töricht Herz!Er, die Weisheit, wird zum Spotte,Und die Seligkeit zum Schmerz.Blick´ zum Kreuz und seiner Liebe,Blick´ dann in dein sündig Herz,Daß die Liebe alle TriebeSehnend wende himmelwärts!Blick´ zum Kreuz und nimm ergebenDann dein eigen Kreuz und Leid!Aus dem Kreuze blüht das Leben,Aus dem Leid die Herrlichkeit.Ist dem Herrn so wert dein Leben,Weg mit Klagen, weg mit Lust!Nur die treu dem Herrn ergeben,Zieht er liebend an die Brust.Blick´ nur auf! Wie bald zu EndeIst, o Herz, das Erdenleid,Spenden Gottes VaterhändeSeligkeit und Ewigkeit!
Horch, liebliches Läuten!Was will es doch sein?O selig Bedeuten,Ei, Frühling soll´s sein!Und hast du im HerzenNoch Eis und noch Schnee,Noch Sorgen und Schmerzen,Nun fort mit dem Weh!Schneeglöckchen rührt helleDie Glöcklein so fein — Wie ist´s, du Geselle,Du stimmst doch mit ein?
Bleibe, Abend will es werden,Und der Tag hat sich geneigt:Bleibe, Herr, bei uns auf Erden,Bis die letzte Klage schweigt.Wer soll uns unsre Tränen stillen,Wenn es deine Hand nicht tut?Wer des Herzens Zug erfüllen,Wenn nicht deine Liebesglut?Ach, so falsch ist ja die Erde,Ach, so schwankend ist das Herz:Von der Erde, voll Beschwerde,Führe du uns himmelwärts!Bleibe, Abend will es werden,Und der Tag neigt sich zur Ruh!Bleibe, Herr, uns hier auf Erden,Uns im Himmel bleibe du!