Droben schwarze Wolken jagen
Pfeilgeschwind,
Seine schaurig wilden Klagen
Stöhnt der Wind.
Durch verfall´ner Mauer Spalten
Wirbelt Schnee,
Wie von finst´rer Macht gehalten
Starrt der See.
Und kein goldnes Sterngewimmel
Leuchtet mild,
Wie verschlossen dräut der Himmel
Schwarz und wild...
Da zerreißt der Sturm die mächt´ge
Wolkenschicht
Und ein lichter Stern das nächt´ge
Graus durchbricht!
Strahl ins Herz mir, gold´ner Schimmer,
Lind und sacht. –
Seine Sterne leuchten immer –
Drin ist Nacht!

Eugenie Marlitt
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