Es tauscht der Mensch den Vortheil der GesellschaftNur für die Freiheit seines Herzens ein;Je größer jener Vortheil, desto mehrGeht auch von dieser Freiheit uns verloren;Denn immer zwingender, je höher wirIm Leben steigen, ist die Macht der Dinge.
Ach, die Menschenseele gleichetNur zu sehr dem armen Meere,Das nicht weiß, ob´s noch am Abend,Wie am Morgen sanft sich wiegen,Mond und Sterne widerspiegeln,Oder, brüllend, grimmig schäumend,Wider Erd´ und Himmel tobenUnd sein blau´ Gewand an KlippenUnd am Felsen wird zerreißen;Ach! das weiß es nicht; es eignetJa des Sturmes fremder Macht.
Das Kühnste mutig wagen, oder standhaftDas Unerhörte dulden, ist nicht schwer:Es ist des Menschen angeborne Neigung,Der nur in wackrer That sich selbst genießt;Die schwere Lebenskunst, die wir im LaufDer Jahr´ erst lernen müssen, heißt Entsagung.
Ewig herrscht der Wechsel auf der Erde,Eins zerstäubt, damit das andre werde:Töten muß, was Leben bringt;Rastlos wirkt die Zeit von Licht zu Lichte,Treibet immer Blüten, reifet Früchte,Die sie gierig selbst verschlingt.