Soll ich denn kommen, wenn das Herbstlaub sinktund sanftes Gold in deinen Augen blinkt?Soll Mandoline lernen, Arien lallenund Verse lesen, um dir zu gefallen?Die andere Schwester treibt es gar so toll –es kommt ein Tag, da weiß ich, was ich soll,ich sag zum Vater: "Höre meine Wahl:Gib mir die Blonde, Mann, den Sonnenstrahl!"
Ich teile gerne mein Los in Liebe und Haß;Glück und Schmerz, zu erleidendas vollgerüttelte Maß.Sub luna morior.Dunkel ist meine Gruft.Gib mich der Scholle hinoder zerstäub mich in Luft:drei Schaufeln Erde,ein Häuflein verglühte Schicht,flatternd, wie meine Sehnsuchtflattert im mondklaren Licht.
Komm, singen wir, an mir soll es nicht fehlen,auch du hast was auf Lager, wie ich sehe –tönt es auch falsch aus rostig alten Kehlen,Ein Frühlingslied klingt schön selbst von der Krähe.Und streift hier über mittagheißes Landein Mädchen, übermütig, rank und rund,so lächeln wir über der Hecke Rand,wir trieben´s früher beide ziemlich bunt.
Eine Sehnsucht sitzt im Herzen,ich weiß nicht, wohin sie will.Flieht sie zum Himmel, bleibt sie auf Erden?Ich liege und halte still.Sucht sie des Grabes Ruh oder das Leben?Ich fühl´s, sie läßt sich nicht stillen,es ist eine Sehnsucht auf eigene Hand,nur um der Sehnsucht willen.
Ich bin eines Singenden Stimme in dunklen, tiefen Schächten,dort hört kein Ohr, ist alles echolos,bin ein irrendes Licht überm See in gespenstigen Nächten,ein Trugschein, der im Dunkel lischt: in einem feuchten Schoß.Ich bin ein treibendes Blatt in des Herbstes leeren Reichen,ich wirble hin, der Sturm läßt mich nicht ruhn.Ob ich hafte am Berg, ob versinke in grundlosen Teichen,das weiß ich nicht, mich kümmert´s nicht – kann nichts dagegen tun.
Dann zog er hinab ins Taleine Vollmondnacht,eine Goldmondnacht.Die stumme Nachtigallin seinem Herzen erwacht.Er sagt zu der armen Gefangenen:Flieg hinaus in den grünen Hain!Ich bin voll von dem Neuen, dem Vergangenen,ich bin jung von berauschender Pein.Der Frühling aus fernen Weitenstand wie neu erweckt am Hang,und er sang wie in Nachtigallenzeitenseines Herzens Überschwang.
Wenn Birkenblätter wie goldner Schaumwirbeln auf welkenden Matten,spinn unter Dach deinen friedlichen Traumin Mitternachts Wolkenschatten.Wenn der Wind an deinem Fenster erscheint,ein schneebleicher Freiersmann,träume, daß er es gut mit dir meintund dir nichts anhaben kann.Träume vom spielenden Sonnenstaub,dem heiteren, sommerwarmen,und daß du, umhegt von grünem Laub,geschlafen in meinen Armen.