Das rote Auge einer Mauslugt aus dem Loch heraus.Es funkelt durch die Dämmerung…Das Herz gerät in Hämmerung –"Das Herz von wem?" Das Herz von mir!Ich sitze nämlich vor dem Tier –O Seele, denk an diese Maus!Alle Dinge sind voll Graus.
Korf, den Ahnung leicht erschreckt,Sieht den Himmel schon bedecktVon Ballonen jeder GrößeUnd verfertigt ganze StößeVon Entwürfen zu StatutenEines Klubs zur resolutenWahrung der gedachten ZoneVor der Willkür der Ballone.Doch er ahnt schon, ach, beim SchreibenSeinen Klub im Rückstand bleiben:Dämmrig, dünkt ihn, wird die LuftUnd die Landschaft Grab und Gruft.Er begibt sich drum der Feder,Steckt das Licht an (wie dann jeder),Tritt damit bei Palmström ein,Und so sitzen sie zu zwein.Endlich, nach vier langen Stunden,Ist der Albdruck überwunden.Palmström bricht zuerst den Bann:“Korf”, so spricht er, “sei ein Mann!Du vergreifst dich im Jahrzehnt:Noch wird all das erst ersehnt,Was, vom Geist dir vorgegaukelt,Heut dein Haupt schon überschaukelt.”Korf entrafft sich dem Gesicht.Niemand fliegt im goldnen Licht!Er verlöscht die Kerze schweigend.Doch dann, auf die Sonne zeigend,Spricht er: “Wenn nicht jetzt, so einst -Kommt es, dass du nicht mehr scheinst,Wenigstens nicht uns, den - grausendsag ich´s -: Unteren Zehntausend!” ...Wieder sitzt v. Korf danachStumm in seinem SchreibgemachUnd entwirft Statuten eines Klubs zum Schutz des Sonnenscheines.
Das sind die mitleidlosen Steine,die Tag und Nacht dein Ich zerreiben;willst du dein ganzer Eigner bleiben,so flieh die liebende Gemeine.Und bricht einmal dein volles Herzund spricht von einer Überwindung: –»Oh!« ruft des Nächsten kleiner Schmerz,»bei Gott, ich kenne die Empfindung!«Daß er so wenig weiß und kann,das ist es, was den Edlen schmerzt,indes der eitle Dutzendmannzu jedem Urteil sich beherzt.
Es pfeift der Wind. Was pfeift er wohl?Eine tolle närrische Weise.Er pfeift auf einem Schlüssel hohl,bald gellend und bald leise.Die Nacht weint ihm den Takt dazumit schweren Regentropfen,die an der Fenster schwarze Ruham End eintönig klopfen.Es pfeift der Wind. Es stöhnt und gellt.Die Hunde heulen im Hofe. – Er pfeift auf diese ganze Welt,der große Philosophe.
Selig sind die geistig Armen,denn sie stecken nie die Nasein den Brunnenschacht des Lebensvoll gefährlich gift´ger Gase.Trinken oben aus dem Beckenfromm mit Ochs und Schaf zugleich.Und dereinst, wenn sie sich strecken,erben sie das Himmelreich.
Korf erhält vom Polizeibüroein geharnischt Formular,wer er sei und wie und wo.Welchen Orts er bis anheute war,welchen Stands und überhaupt,wo geboren, Tag und Jahr.Ob ihm überhaupt erlaubt,hier zu leben und zu welchem Zweck,wieviel Geld er hat und was er glaubt.Umgekehrten Falls man ihn vom Fleckin Arrest verführen würde, unddarunter steht: Borowsky, Heck.Korf erwiderte darauf kurz und rund:"Einer hohen Direktionstellt sich, laut persönlichem Befund,untig angefertigte Personals nichtexistent im Eigen-Sinnbürgerlicher Konversationvor und aus und zeichnet, wennschonhinmitbedauernd nebigen BetreffKorf. (An die Bezirksbehörde in -,)Staunend liest´s der anbetroffne Chef.
Einsam fährt sie im Wagen nach Haus,das Fest ist aus.Der Schwarm zertrieb …Wer hat sie lieb?Sie schaudert und friert.Wie sich so alles hinweg verliertins Unabsehbare,ins Unabsehbare.Wo bliebt, Freunde, ihr?Nur die Furcht sitzt neben mir.Was seid ihr so weit!Mein Herz schreit – schreit – schreit.Ein Jeder mit seiner Lust,ein Jeder mit seiner Pein,jedes Herz in seiner Brustallein, allein, allein.O wilder Vogel Seele,den nie einer fängt!O wilder Vogel Seele,der nie sein Herz an andre hängt!
Sieh, das ist unsere Liebe.Unsere Hände reichen sie hin und her,unsere Lippen bedecken sie mehr und mehrmit Worten und Küssen sehnsuchtsschwer,unsere Seelen grüßen sich hin und her –wie über ein Meer – wie über ein Meer.Diese Rose, vom Duft unserer Seelen schwer:Sieh, das ist unsere Liebe.
O gib mir Freuden, nicht mit dem verstrickt,was ich als niedres Ich in mir empfinde,gib solche Freuden mir zum Angebindewie Geist sie Geist, der Seele Seele schickt.O nicht mehr dieser schalen Freuden Pein,die doch erkauft nur sind von fremden – Leiden!Schenk Herzen mir, die sich für dich entscheiden,so wird auch meines wahrhaft fröhlich sein.
Palma Kunkels Papagei spekuliert nicht auf Applaus: niemals, was auch immer sei, spricht er seine Wörter aus. Deren Zahl ist ohne Zahl: denn er ist das klügste Tier, das man je zum Kauf empfahl, und der Zucht vollkommne Zier. Doch indem er streng dich mißt, scheint sein Zungenglied verdorrt: gleichviel, wer du immer bist, er verrät dir nicht ein Wort.