Ich hatte mich im Hochgebirg verstiegen.Die Felsenwelt um mich, sie war wohl schön;doch konnt ich keinen Ausgang mir ersiegen,noch einen Aufgang nach den lichten Höhn.Da traf ich Dich, in ärgster Not: den Andern!Mit Dir vereint, gewann ich frischen Mut.Von neuem hob ich an, mit Dir, zu wandern,und siehe da: Das Schicksal war uns gut.Wir fanden einen Pfad, der klar und einsamempor sich zog, bis, wo ein Tempel stand.Der Steig war steil, doch wagten wir´s gemeinsam ...Und heut noch helfen wir uns, Hand in Hand.Mag sein, wir stehn an unsres Lebens Endenoch unterm Ziel, – genug, der Weg ist klar!Daß wir uns trafen, war die große Wende.Aus zwei Verirrten ward ein wissend Paar.
In deine Flamme schau ich, Kerzenlicht,die wie ein Schwert die Finsternis durchbohrt.Hab Dank, du schonest auch den Schatten nicht,der meinen schlafgemiednen Sinn umflort.Ich nähre mich an deiner ruhigen Kraft,du Bild der Seele, die das Dunkel trenntund ihres Leibes erdenschweren Schaftgleich einer Fackel in den Raum verbrennt.
Ich bin nun tausend Jahre altUnd werde täglich älter;Der Gotenkönig TheobaldErzog mich im Behälter.Seitdem ist mancherlei geschehn,Doch weiß ich nichts davon;Zur Zeit, da läßt für Geld mich sehnEin Kaufmann zu Heilbronn.Ich kenne nicht des Todes BildUnd nicht des Sterbens Nöte:Ich bin die Schild ich bin die SchildIch bin die Schild krö kröte.
In einem leeren Haselstrauchda sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.Der Erich rechts und links der Franzund mitten drin der freche Hans.Sie haben die Augen zu, ganz zu,und oben drüber da schneit es , hu!Sie rücken zusammen, dicht an dicht.So warm wie der Hans hat´s niemand nicht.Sie hör´n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.
Ein finstrer Esel sprach einmalzu seinem ehlichen Gemahl:"Ich bin so dumm, du bist so dumm,wir wollen sterben gehen, kumm!"Doch wie es kommt so öfter eben:Die beiden blieben fröhlich leben.
Er war voll Bildungshung, indes,soviel er las und Wissen aß,er blieb zugleich ein Unverbeß,ein Unver, sag ich, als Vergeß;ein Sieb aus Glas,ein Netz aus Gras,ein Vielfraß -doch kein Haltefraß.
Palmström, etwas schon an Jahren, wird an einer Straßenbeuge und von einem Kraftfahrzeuge überfahren. "Wie war "(spricht er sich erhebend und entschlossen weiterlebend) "möglich, wie dies Unglück, ja -: daß es überhaupt geschah? Ist die Staatskunst anzuklagen in bezug auf Kraftfahrwagen? Gab die Polizeivorschrift hier dem Fahrer freie Trift? Oder war vielmehr verboten, hier Lebendige zu Toten umzuwandeln, - kurz und schlicht: Durfte hier der Kutscher nicht -?" Eingehüllt in feuchte Tücher, prüft er die Gesetzesbücher und ist alsobald im klaren: Wagen durften dort nicht fahren! Und er kommt zu dem Ergebnis: "Nur ein Traum war das Erlebnis. Weil", so schließt er messerscharf, "nicht sein kann, was nicht sein darf."
Das eigne Leid muß klein dir scheinen,wenn du bedenkst das Weh, die Notdurch die viel tausend Augen weinenwenn du von allem Schmerz den deinennur kennst, so bist du seelisch tot.
Der Hund, der naß im Regen wurde,empfand die Nässigkeit als Burdeund wünschte sich ein Taschentuch,um sich zumindestens die Nase -statt dessen wälzt er sich im Grase,doch mit Mißerfolg,da dies im nur auch Nässe ließ.