Flockendichte Winternacht...Heimkehr von der Schenke...Stilles Einsamwandern macht,daß ich deiner denke.Schau dich fern im dunklen Raumruhn in bleichen Linnen...Leb ich wohl in deinem Traumganz geheim tiefinnen?...Stilles Einsamwandern macht,daß ich nach dir leide...Eine weiße Flockennachtflüstert um uns beide...
Mich erfüllt Liebestoben zu dir!Ich bin deinst,als ob einstwir vereinigst.Sei du meinst!Komm Liebchenstche zu mir! -ich vergehste sonstsehnsuchtgepeinigst.Achst, achst, schwachst schwachst armsWortleinstche, was? -Genug denn, auch du, auch du liebsest.Fühls, fühls ganzst ohne Worte: sein Meinstlein!Ich sehne dich sprachlosestest.
Am Himmel der WolkenErdunkelnder Kranz …Auf schauerndem Strome Metallischer Glanz …Die Wälder zuseitenSo finster und tot …Und in flüsterndem GleitenVorüber mein Boot …Ein Schrei aus der Ferne –Dann still wie zuvor …Wie weit sich von MenschenMein Leben verlor! …Eine Welle läuft leiseSchon lang nebenher,Sie denkt wohl, ich reiseHinunter zum Meer …Ja, ich reise, ich reise,Weiß selbst nicht, wohinImmer weiter und weiterVerlockt mich mein Sinn …Schon kündet ein SchimmerVom morgenden Rot, –Und ich treibe noch immerIm flüsternden Boot.
Vorfrühling seufzt in weiter Nacht, daß mir das Herze brechen will; Die Lande ruh´n so menschenstill, nur ich bin aufgewacht. O horch, nun bricht des Eises Wall auf allen Strömen, allen Seen; Mir ist, ich müßte mit vergeh´n und, Woge, wieder auferstehen, zu neuem Klippenfall. Die Lande ruh´n so menschenstill; Nur hier und dort ist wer erwacht, und meine Seele weint und lacht, wie es der Tauwind will.
Dunkler Tropfe, der mir heut in den Becher fiel, in den Becher des Lebens, dunkler Tropfe Tod – Willst du den klaren Wein mir trüben – soll ich mich an ihm müde trinken – müde – müde – vom Leben fort? Dunkler Tropfe, der mir heut in den Becher fiel, in den Becher der Freude, dunkler Tropfe Tod ...
Butterblumengelbe Wiesen,sauerampferrot getönt, –o du überreiches Sprießen,wie das Aug dich nie gewöhnt!Wohlgesangdurchschwellte Bäume,wunderblütenschneebereift –ja, fürwahr, ihr zeigt uns Träume,wie die Brust sie kaum begreift.
Die blätterlosen Pappeln stehn so fein,so schlank, so herb am abendfahlen Zelt.Die Amseln jubeln wild und bergquellrein,und wunderlich in Ahnung ruht die Welt. Gespenstische Gewölke, schwer und feucht,zerschatten den noch ungesternten Raumund Übergraun, im sinkenden Geleucht.Gebirg und Grund, ein krauser, trunkner Traum.
Zu allen, ja zu allen möcht ich kommen,tief übers Einzelmenschliche hinaus.Als Geist nur aus der Ferne kann man frommen,ein Mensch ist nur ein Mensch bei sich zu Haus.Nur in der Ferne wird er wirklich strahlen,und aus der Nähe wird sein Licht bald blind,da müssen alle wir dafür bezahlen,daß wir nicht Geister nur, auch Körper sind.
Er war voll Bildungshung, indes,soviel er las und Wissen aß,er blieb zugleich ein Unverbeß,ein Unver, sag ich, als Vergeß;ein Sieb aus Glas,ein Netz aus Gras,ein Vielfraß -doch kein Haltefraß.
Leis auf zarten Füßen naht es,vor dem Schlafen wie ein Fächeln:Horch, o Seele, meines Rates,laß dir Glück und Tröstung lächeln –:Die in Liebe dir verbunden,werden immer um dich bleiben,werden klein und große Rundentreugesellt mit dir beschreiben.Und sie werden an dir bauen,unverwandt, wie du an ihnen, –und, erwacht zu Einem Schauen,werdet ihr wetteifernd dienen!