Nicht beiseite sehen,nicht drumrum gehenund ausweichen, nichtdarüber hinwegträumen…Standhalten,Aug in Auge seine Krafterproben und Herr darüber werden!Geschick ist nur, wozu du selbstmit eigner Kraft und eignem Willendie Reihe deiner Tage webst…und Glück doch auch nur, was du selberaus deines Wunsches Tiefe hebst!Was du vor dir bist nur entscheidetund wird des Ganzen immer Kern...nicht Glück, nicht Zufall oder Stern!Und was dann auch dagegen streitet,der Freie macht sich stets zum Herrn!Miß nicht nur an deinem Wunsche...er überfliegt sich gar zu leicht,miß an dem, das du erreicht!Aber was du träumst und möchtest,was an Sehnsucht dich bewegt,sei und bleibe, was durch alleZweifel dich, durch Kampf und Stilleweiter stets und höher trägt!
Februarschneetut nicht mehr weh,denn der März ist in der Näh!aber im März hüte das Herz,daß es zu früh nicht knospen will!warte, warte und sei still!Und wär der sonnigste Sonnenschein,und wär es noch so grün auf Erden,warte, warte und sei still :es muß erst April gewesen sein,bevor es Mai kann werden!
Ich möchte still am Wege stehnund möcht´ es Frühling werden sehn,ich könnt´ noch immer wie ein Kindbei jeder kleinen Knospe säumen!Und klänge in den kahlen Bäumenein Vogeltriller … ach, ich könnt´,mir einen langen Sommer träumenvoll Klang und Glanz und Sonnenscheinund glücklich sein!
Ich habe Nächte dafür geopfert,ich habe Herzblut daran gegeben,und feige Buben nun kommen und hebendie Hand auf gegen das fertige Werk.– . – Zerschlagt, zerschlagt es! wenn ihr könnt!Ich glaub es nicht! jedoch … zerschlagt´s!Mir tut ihr nichts damit! Mich trefft ihr nicht:Ich steh und seh euch zu und lach!Und wenn ihr Riesen oder sonst was wärt…was es mir gab und war, indem es wurde,das zu zerstören, seid ihr doch zu schwach!
Und wenn es kommtund wenn´s dich faßtund über dir zusammenschlägt,Streit und Neidund Hast und Last…vergiß nicht,daß du Flügel hast!
Du in dir nur trägst den Punkt,in dem sich alles faßt und findetund löst und bindet –Du bist die Welt und nicht das lautevieldeutig immer andere Ding,das sich so nennt, das niemand kenntund nichts und alles ist! – Du bist die Welt!und nicht die Länder, nicht die Meere,die du durchquerst in raschem Flug,auch nicht, was Menschenkönnen schuf –Du bist die Welt und du allein –und bist du Gottes, wird sie Gottes sein!
Neu anfangen zu können ...ein einziges Mal wenigstens ...nicht aufzuräumen haben ... weglegen und lassen dürfen, was nicht fertig wurde ...einen Abschnitt machen können ... bis auf den Grund ... ein Meer zwischen gestern und heute bringen ...ein einziges Mal wenigstens ... ein Neuer sein dürfen ...das ist´s ... was einen hinübertreibt über die Wasser!dieser große stille Morgenwunsch jedes neuen Tages, jedes neuen Jahres ... mit seinem schönen Mutigwerden!Mit dünnen spinnigen Armen aber greift es herüberschattenhaft, schadenfrohund kettet jedes Heute mit hundert kleinen Zetteleien an Gestern und saugt sich herzblutgierig an ihm fest und lähmt ihm gleich das Beste wieder, das es hat: den frohen Mut, neu anzufangen ...ein einziges Mal neu anzufangen!
Ein gutes Wort ist wie ein Samenkorn;es schweigt und schläftund wacht erst aufund wird zu Sinn erst und zu Sein,säst du´s in deine Erde einund schaffst du dir´s zu eigenem Leben!