Das war ein Tag der Schmerzen,Als ich einst Abschied nahm;Noch bänger war´s dem Herzen,Als ich nun wieder kam. Der ganzen Wandrung HoffenVernichtet mit einem Schlag! O, unglücksel´ge Stunde! O, unheilvoller Tag! Ich habe viel geweinetAuf meines Vaters Grab,Und manche bittre TräneFiel auf die Gruft herab. Mir ward so öd´ und traurigIm teuren Vaterhaus,So daß ich oft bin gangenZum düstern Wald hinaus. In seinen SchattenräumenVergaß ich allen Schmerz;Es kam in stillen Träumen Der Friede in mein Herz. Der Jugend Blütenwonne, Rosen und LerchenschlagErschien mir, wenn ich schlummernd Im Schatten der Eichen lag.
Wer andere kennt, ist klug.Wer sich selber kennt, ist weise.Wer andere besiegt, hat Kraft.Wer sich selber besiegt, ist stark.Wer sich durchsetzt, hat Willen.Wer sich selber genügt, ist reich.Wer seinen Platz nicht verliert, hat Dauer.Wer auch im Tode nicht untergeht, der lebt.
Die Freude, sie schwindet,Es dauert kein Leid,Die Jahre verrauschenIm Strome der Zeit;Die Sonne wird sterben,Die Erde vergeh´n;Doch Liebe muß ewigUnd immer besteh´n.
Wenn ungesehn und nun vorüber sind die Bilder Der Jahreszeit, so kommt des Winters Dauer, Das Feld ist leer, die Ansicht scheinet milder, Und Stürme wehn umher und Regenschauer.Als wie ein Ruhetag, so ist des Jahres Ende Wie einer Frage Ton, das dieser sich vollende, Alsdann erscheint des Frühlings neues Werden, So glänzet die Natur mit ihrer Pracht auf Erden.
Wes Herze nie in Liebe glühte,Wes Auge nie im Zorn entbrannt,Dem ist gestorben im GemüteDas Gute, das von oben stammt.Der ist im tiefsten Herzensgrunde,Der ist in tiefster Seele schlecht,Der ist bis in die letzte Stunde,Bis in den Tod der Selbstsucht Knecht.
Überall wo du auch wandelst,Schaust du mich zu allen Stunden,Und je mehr du mich mißhandelst,Treuer bleib ich dir verbunden.Denn mich fesselt holde Bosheit,Wie mich Güte stets vertrieben;Willst du sicher meiner los sein,Mußt du dich in mich verlieben.
Dein wundervolles weiches Fell,schwarz und hell,so seidig, üppig, voller Pracht,wie Wolkenhimmel in der Nacht,belohnt die Hand, die dich liebkost,mit freundlicherem Glück und Trost.
2.Diese Münze, mit deralle Welt bezahlt,Ruhm –,mit Handschuhen fasse ich diese Münze an,mit Ekel trete ich sie unter mich.Wer will bezahlt sein?Die Käuflichen...Wer feil steht, greiftmit fetten Händennach diesem Allerwelts-Blechklingklang Ruhm!– Willst du sie kaufen?Sie sind alle käuflich.Aber biete viel!klingle mit vollem Beutel!– du stärkst sie sonst,du stärkst sonst ihre Tugend...Sie sind alle tugendhaft.Ruhm und Tugend – das reimt sich.So lange die Welt lebt,zahlt sie Tugend-Geplappermit Ruhm-Geklapper –,die Welt lebt von diesem Lärm...Vor allen Tugendhaftenwill ich schuldig sein,schuldig heißen mit jeder großen Schuld!Vor allen Ruhms-Schalltrichternwird mein Ehrgeiz zum Wurm –,unter solchen gelüstets mich,der Niedrigste zu sein...Diese Münze, mit deralle Welt bezahlt,Ruhm –,mit Handschuhen fasse ich diese Münze an,mit Ekel trete ich sie unter mich.
Du gabst mir deinen kleinen, weichen Leib,Du lagst so opfernd still.In deinem Leibe müssen Lippen ruhn,Die sehnen sich, mir wohlzutunUnd mein Geschlecht zu küssen.
Hörst du nicht die Bäume rauschenDraußen durch die stille Rund?Lockt´s dich nicht, hinabzulauschenVon dem Söller in den Grund,Wo die vielen Bäche gehenWunderbar im Mondenschein,Und die stillen Schlösser sehenIn den Fluß vom hohen Stein?Kennst du noch die irren LiederAus der alten, schönen Zeit?Sie erwachen alle wiedernachts in Waldeseinsamkeit,Wenn die Bäume träumend lauschenUnd der Flieder duftet schwülUnd im Fluß die Nixen rauschen –Komm herab, hier ist´s so kühl.