Was die Welt morgen bringt, Ob sie mir Sorgen bringt, Leid oder Freud?Komme, was kommen mag,Sonnenschein, Wetterschlag,Morgen ist auch ein Tag,Heute ist heut!Wenn´s dem Geschick gefällt,Sind wir in alle WeltMorgen zerstreut!Drum laßt uns lustig sein!Wirt, roll´ das Faß herein!Madel, schenk ein, schenk ein!Heute ist heut!Ob ihren RosenmundMorgen schön HildegundAnderen beut –Darnach ich nimmer frag´,Das schafft mir keinen Plag´,Wenn sie mich heut nur magHeute ist heut!Klingklang, stoßt an und singt!Morgen vielleicht erklingtSterbegeläut!Wer weiß, ob nicht die WeltMorgen in Schutt zerfällt!Wenn sie nur heut noch hält!Heute ist heut!
Bahnbrecher frönenurlauten tönenekstaser beschreiungfolgt verpolizeiungzerrütteter saalhehres final
Herr, laß mich hungern dann und wann,satt sein macht stumpf und träge,und schick mir Feinde, Mann um Mann,Kampf hält die Kräfte rege.Gib leichten Fuß zu Spiel und Tanz,Flugkraft in goldne Ferne,und häng den Kranz, den vollen Kranz,mir höher in die Sterne.
Ich wachse langsam.Meine Zeitist eine lange Geduldigkeit.An allem wuchs ich, was mir ward,Kein Reif zu jäh, kein Frost zu hart.Ich wachs am Dunkel, daraus ich stieg,ich wachs am Licht, darin ich mich wieg.Ich wachs am Wurm, der an mir nagt,ich wachs am Sturm, der durch mich jagt.Veredelnd zwing ich jede Kraft,hinauf zu dehnen meinen Schaft.Ich dulde Blitz und Glut und Guß,ich weiß nur, daß ich wachsen muß.Und schau ich hoch auf diese Welt,und kommt die Stunde, die mich fällt:schmück Tempel ich und Paradiesdes Gottes, der mich wachsen ließ.
Ich weiß es wohl, kein klagend WortWird über deine Lippen gehen;Doch, was so sanft dein Mund verschweigt,Muß deine blasse Hand gestehen.Die Hand, an der mein Auge hängt,Zeigt jenen feinen Zug der Schmerzen,Und daß in schlummerloser NachtSie lag auf einem kranken Herzen.
Glaube stehet still erhobenÜberm mächt´gen Wellenklan,Lieset in den Sternen drobenFromm des Schiffleins sichern Gang.Liebe schwellet sanft die Segel,Dämmernd zwischen Tag und NachtSchweifen Paradieses Vögel,Ob der Morgen bald erwacht?Morgen will sich kühn entzünden,Nun wird´s mir auf einmal kund;Hoffnung wird die Heimat findenUnd den stillen Ankergrund.
Einsam bin ich und alleinedenn es schwebt so süß und mildum mich her im Mondenscheinedein geliebtes treues Bild.Was ich denke was ich treibezwischen Freude, Lust und Schmerz,wo ich wandle, wo ich bleibe,ewig ist bei dir mein Herz.Unerreichbar wie die Sterne,wonneblinkend wie ihr Glanzbist du nah, doch, auch, so ferne,füllest mir die Seele ganz.
Gestern, Mädchen, ward ich weise,gestern ward ich siebzehn Jahr: –und dem gräulichsten der GreiseGleich´ ich nun – doch nicht aufs Haar!Gestern kam mir ein Gedanke,– ein Gedanke? Spott und Hohn!Kam euch jemals ein Gedanke?Ein Gefühlchen eher schon!Selten, daß ein Weib zu denkenwagt, denn alte Weisheit spricht:– Folgen soll das Weib, nicht lenken;denkt sie, nun dann folgt sie nicht. –Was sie noch sagt, glaubt´ ich nimmer;wie ein Floh, so springt´s, so sticht´s!– Selten denkt das Frauenzimmer,denkt es aber, taugt es nichts! –Alter hergebrachter WeisheitMeine schönste Reverenz –Hört jetzt meiner neuen Weisheitallerneuste Quintessenz.Gestern sprach´s in mir, wie´s immerin mir sprach - nun hört mich an:– Schöner ist das Frauenzimmer,Interessanter ist der Mann! –
Ich bin das Gestern,das Heute und das Morgen,und ich habe die Macht,auch ein zweites mal geboren zu werden.Ich bin die göttliche, verborgene Seele,die die Götter schuf und die Bewohner der Tiefe,des Ortes der Toten und des Himmels versorgt ....Huldige dem Herrn des Schreines,der im Zentrum der Erde steht.Er bin ich, und ich bin er!
Wäre der Himmel nicht in Liebe,hätte seine Brust keine Reinheit.Wäre die Sonne nicht in Liebe,hätte ihre Schönheit kein Licht.Wären Erde und Berge nicht in Liebe,würde kein Gras aus ihrer Brust wachsen.