Die Freude, sie schwindet,Es dauert kein Leid,Die Jahre verrauschenIm Strome der Zeit;Die Sonne wird sterben,Die Erde vergeh´n;Doch Liebe muß ewigUnd immer besteh´n.
Wer keinen Frühling hat, dem blüht er nicht!Wer schweigt, dem tönt kein Echo hier auf Erden!Weß Herz nicht dichtet, der faßt kein Gedicht,Und wer nicht liebt, dem wird nicht Liebe werden.Was ist der Geist, der nie zum Geiste spricht,Der selbstgefällig will in sich verwesen?Was ist ein Gemüt, das nie die Rinde bricht?Was eine Schrift, die nicht und nie zu lesen?Es findet jeder Geist verwandte Geister!Kein Herz, das einsam ohne Liebe bricht!Nur wer sich selbst verlor, ist ein Verwaister!Wer keinen Frühling hat, dem blüht er nicht!
Es wird citiert hieniedenEin Bild zum Ueberdruß:Von dem Faß der DanaidenUnd dem Stein des Sysiphus.Schafft endlich Beiden FriedenDurch freundlichen Beschluß:Verstopft das Faß der DanaidenMit dem Stein des Sysiphus.
Wenn ein jederSeine Feder,Eh´ er schriebe,Taucht´ in Liebe –Engel müßten sich drängenZu den Botengängen.
Dreißig Speichen gehören zu einer Nabe,doch erst durch das Nichts in der Mittekann man sie verwenden;man formt Ton zu einem Gefäß,doch nur durch das Nichts im Innernkann man es benutzen;man macht Fenster und Türen für das Haus,doch erst durch das Nichts in den Öffnungenerhält das Haus seinen Sinn.Somit entsteht der Gewinndurch das, was da ist,erst durch das, was nicht da ist.
O krieche lieber in ein waldig Tal, Entzieh´ dein Haupt des Tages holdem StrahlAnstatt an Menschen dich heranzudrängen, Die die Beschränktheit hält in ihren Fängen;Auf Erden gibt es keine größre Qual,Als von der Dummheit abzuhängen. O hungre lieber, pflüge selber wacker, Statt dich zu nähren von der Dummheit Acker;Es ist, bei Gott! die häßlichste der Sünden,Auf Dummheit seines Lebens Glück zu gründen. Begib dich lieber in des Teufels Rachen, Statt über Dumme dich zum Herrn zu machen;Soweit verbrochen wird, gibt´s kein Verbrechen,Keins, dessen sich die Dummen nicht erfrechen.Die Dummheit ist´s, die ewigblinde Dirne,Die Gottes Geißel so zu strafen liebt,Daß sie ihr Freunde und Gebieter gibt, Die stets das Dümmste hegen im Gehirne Und Dummheit üben mit der frechsten Stirne.
Vorausbestimmt zur Sternenbahn,Was geht dich, Stern, das Dunkel an?Roll selig hin durch diese Zeit!Ihr Elend sei dir fremd und weit!Der fernsten Welt gehört dein Schein:Mitleid soll Sünde für dich sein!Nur ein Gebot gilt dir: sei rein!
Wer andere kennt, ist klug.Wer sich selber kennt, ist weise.Wer andere besiegt, hat Kraft.Wer sich selber besiegt, ist stark.Wer sich durchsetzt, hat Willen.Wer sich selber genügt, ist reich.Wer seinen Platz nicht verliert, hat Dauer.Wer auch im Tode nicht untergeht, der lebt.
Weihnachten bewahren Das ist Weihnachten bewahren. Ich beschließe zu vergessen,was ich für andere getan habe,und will mich daran erinnern,was andere für mich taten;ich will übersehen,was die Welt mir schuldet,und daran denkenwas ich der Welt schulde. Ich will erkennen,daß meine Mitmenschen genausowirkliche Wesen sind wie ich,und will versuchen,hinter ihren Gesichternihre Herzen zu sehn,die nach Freude und Frieden hungern. Ich will das Beschwerdebuch gegen die Leistungendes Universums schließenUnd mich nach einem Platz umsehen,wo ich ein paar Saaten Glücklichsein säen kann.
DüstergraueWolken ragenTrotzig auf,Felsen gleich.Naht mit BrausenSturmessausenFährt in´s Wolkengebirg.Und die Berge zerbrechen,Und die Felsen zerschellen –Sah´s und dacht´ desMenschenlooses.