Der liebe Abend lacht so still herein,Ein Feuerlein rotKnistert im Ofenloch und loht.So! – Meinen Kopf auf deinen Knien,So ist mir gut;Wenn mein Auge so in deinem ruht.Wie leise die Minuten ziehn! …
O, daß der Freude lichter Born,Einmal getrübt, so leicht versiegt,Und unser Glück und unsre LustSpurlos wie Schaum im Wind verfliegt!Indes von jedem Unglück dochEin Stachel tief im Herzen bleibtUnd unauslöschbar seine SchriftDer Schmerz in Stirn und Wangen schreibt!
Die Philister, die Beschränkten,diese geistig Eingeengtendarfst Du nie und nimmer necken.Aber weite, kluge Herzen wissen stets in unsren ScherzenLieb und Freundschaft zu entdecken.
Kurze Zeit ist dir gesetztAuf der Welt zu krabbeln;Erst wirst du umhergehetztNach der Leute Babbeln.Später hetzt die Liebe dich,Dann des Hungers Pfeifen;Tausend Wünsche regen sich,Mußt sie dir verkneifen.Streit und Zank im Ehejoch,Schicksalsschlag von oben,Und dabei sollst du noch hochSolchen Himmel loben.Ach, du weißt schon, wie ich´s mein´,Teurer Erdenbruder,Kein Gottvater pfuscht uns drein,Sondern andre Luder.
Die Sonne sprach: O Mond, ich wendeDer lieben Erde nun mich abUnd lasse dich zurück; o spendeIhr alles das, was ich nicht gab.Ich gab ihr die ErregungDes Lichtes und der Lust,Verleih´ ihr nun die HegungDes Glücks in stiller Brust.Wo sengend trafen meine StrahleDarauf geuß einen Tropfen Tau,Und was durch mich gewelkt im Thale,Das zu erfrischen atme lau.Und was ich den GedankenNicht zeigen durft´ im Raum,Das laß der Seele RankenUmfahn in duft´gem Traum.Und wenn ich kehr´ am Morgen wieder,Will ich mich deiner Hilfe freun;Gelabte Schläfer werden Lieder,Erwachte Blumen Weihrauch streun.Jedwede Knosp´ am Baume,Von dir gepflegt, gedeiht,Und was du gabst im Traume,Mach´ ich zur Wirklichkeit.
Die Sanduhr rinnt, die Zeit verrinnt,Es rinnt der Sand, es rinnt der Sand.Vor vielen Jahren war ich Kind:Wo ist denn nun mein Vaterland?Ich habe viel gedacht, gefühlt;Das ist mir fern, so weit, so weit.Ich habe lange wohl gespielt,Und unaufhörlich rinnt die Zeit.Ich sehe alles nun so klein,Im Kleinen ist wohl Leid und Streit.Das alles war ja früher mein,Nun aber kommt die Ewigkeit.
Muß auch der Mann sein Haus und Vaterland verlassen,Was kümmerts ihn? Ist doch jeder Ort sein Zelt.Der Reiche findet nachts in seinem Hause Ruhe,Des Armen Haus ist da, wo Nacht ihn überfällt.Ists nötig denn, daß er am eignen Herde sitze?Sein ist, wo er auch geht, des Schöpfers weite Welt.
paß auf, wer deine freunde sind!paß auf, wes geistes kind sie sind!paß auf, woher sie kommen.paß auf, wohin sie gehen.paß auf, zu wem sie stehen.paß auf, ob sie auch sehen.paß auf, von welcher art sie sind!paß auf, mein liebes, gutes kind,paß auf, paß auf!paß auf, wo deine sterne steh´n,paß auf, wo die gedanken weh‘n,paß auf, ob alle herzen treu – slash – mir – slash – dir – slash – nicht so neu.paß auf, ob immer noch die welt:paß auf: das grüne sich erhält!paß auf, daß lügen nicht mehr stimmen.paß auf. denn alles kommt von innen.paß auf, wo deine sehnsucht schlummertpaß auf, wo nur dein herz so wummert,paß auf, wo sehnsucht in dir wohnt,paß auf, ob dieses dieses lohnt.paß auf, daß licht den tag erhellt,paß auf, daß wahrheit aus dir schnellt.paß auf. paß auf.paß auf, du kannst nur deinen augen trauen.paß auf: dann mußt du schlauer schauend schauen.paß auf! paß auf: auch dies gedicht wird schwinden.paß auf: sie werden lügen um es winden.paß auf ...paß auf, wer deine freunde sind!paß auf, wes geistes kind sie sind!paß auf! versehentlich werden sie gehen.
Nur wer dich liebtSo wie du bist,Wohl deine Schwächen kennt,Doch sie vergißt,Der liebt dich wirklichUnd wird dich verstehnUnd gern mit dirAuch deine Wege gehn!
Wind weht übers Dünengras.Meine Seele sucht den Weg zu Dir!Alleine bleibt das Sandkornunter vielen.Einsambin auch ich.Nur das Rauschen der Wellenhüllt mich einin seinen schweigenden Mantel.