Gedichte von Hans Thoma

Hans Thoma
Bild: „Hans Thoma - Selbstbildnis vor Birkenwald (1899)“ von Hans Thoma - 1. Original uploaded to German wikipedia by de:Benutzer:Ckeen2. Unbekannt3. ARTOTHEK via Städelsches Kunstinstitut. Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hans_Thoma_-_Selbstbildnis_vor_Birkenwald_(1899).jpg#mediaviewer/Datei:Hans_Thoma_-_Selbstbildnis_vor_Birkenwald_(1899).jpg

Hans Thoma

deutscher Maler und Graphiker, Hauptvertreter des deutschen Realismus
* 2.10. 1839 - Oberlehen, Bernau im Schwarzwald, heute Landkreis Waldshut
†1924

Ich komme aus der Ewigkeit
Frühling war’s,
dann heiße Sommerzeit,
der Herbst bracht’ Frucht
und Blätterfall
und wilder Stürme Widerhall.
Nun ist der kalte Winternebel da,
verhüllt in eins, was fern und nah;
mich deckt das Schneetuch
der Vergessenheit,
so fahr ich wieder in die Ewigkeit.

—

Ich kam, weiß nicht woher,
bin und weiß nicht wer,
leb, weiß nicht wie lang,
sterb und weiß nicht wann,
fahr, weiß nicht wohin,
mich wunderts, daß ich so fröhlich bin.
Da mir mein Sein so unbekannt,
geb ich es ganz in Gottes Hand. –
Die führt es wohl so her wie hin,
mich wunderts, daß ich noch traurig bin.

—

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