Vom Berg hinabgestiegen
ist nun des Tages Rest.
Mein Kind liegt in der Wiegen,
die Vöglein all´ im Nest.
Nur ein ganz klein Singvögelein
ruft weit daher im Dämmerschein:
Gut´ Nacht, gut´ Nacht!
lieb Kindlein, gute Nacht!

Das Spielzeug ruht im Schreine,
die Kleider auf der Bank,
ein Mäuschen ganz alleine,
es raschelt noch im Schrank.
Und draußen steht der Abendstern
und winkt dem Kind aus weiter Fern:
Gut´ Nacht, gut´ Nacht!
lieb Kindlein, gute Nacht!

Die Wiege geht im Gleise,
die Uhr tickt hin und her;
die Fliegen nur ganz leise,
sie summen noch daher.
Ihr Fliegen, laßt mein Kind in Ruh,
was summet ihr ihm so heimlich zu?
Gut´ Nacht, gut´ Nacht!
lieb Kindlein, gute Nacht!

Die Vögel und die Sterne,
die Fliegen rings umher,
sie haben mein Kind so gerne,
die Engel noch viel mehr.
Sie decken´s mit den Flüglein zu
und singen leise: Schlaf in Ruh!
Gut´ Nacht, gut´ Nacht!
lieb Kindlein, gute Nacht!

Robert Reinick
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