Aus weiter, verworrener Ferne
leiteten mich die Sterne
heim in die alte Stadt.

Da sah ich auf Erkern und Stiegen
das weiße Mondlicht liegen,
es schien so fremd und matt.

Es ward mir so weh und eigen,
als klagte das glimmende Schweigen
mich des Vergessens an.

Ach, wie man doch nur verlassen
die alten verwitterten Gassen
und ganz vergessen kann!

Die Menschen ruhen im Schlummer, –
da faßt mich am Herzen ein Kummer,
ich kenne niemand mehr.

Ihr Jugendgenossen und Lieben,
wo seid ihr doch alle geblieben?
Mein Herz ist mir so schwer.

Ich möchte gleich weiter wandern,
fort wie alle die andern
auf Nimmerwiedersehn. –

Die Stadt mit den Erkern und Stiegen
bleibt träumend im Mondschein liegen,
doch ich muß weiter gehn.

Maurice Reinhold von Stern
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