Wenn sich die Nacht zaghaft mit euch besteckt,
wie eine dunkle Tänzerin den seide-
weichen Leib mit spärlichem Geschmeide,
wenn ihr gleich brennendem Staub den Himmel deckt

und leuchtend in das Nichts hinüberleckt,
fliegt wohl von dieser dürren Lämmerheide
und abgegrasten Trübsalsrinderweide
die Seele lechzend zu euch hoch und reckt

der Sehnsucht Fackel hoch in euch empor,
bis sie vom Weine der Unendlichkeiten
trunken taumelt und ein wirrer Flor

sich um die Sinne legt –: aus euren Weiten,
die ewig grenzenlos ich hochbeschwor,
fall ich zurück in Staub und Sterblichkeiten.

Gustav Sack

DENKSCHATZ_MORE_FROM

deutscher Dichter
* 28.10. 1885 - Schermbeck bei Wesel
5.12. 1916 - Finta Mare , Rumänien
Please login to view comments and to post

We use cookies on our website. Some of them are essential for the operation of the site, while others help us to improve this site and the user experience (tracking cookies). You can decide for yourself whether you want to allow cookies or not. Please note that if you reject them, you may not be able to use all the functionalities of the site.