Nun in dieser Frühlingszeit
Ist mein Herz ein klarer See,
Drin versank das letzte Leid,
Draus verflüchtigt sich das Weh.

Spielend meine Seele ruht,
Von der Sonne überhaucht,
Und mit Lieb´ umschließt die Flut,
Was sich in dieselbe taucht.

Aber auf dem Grunde sprüht
Ueberdies ein Quell hervor,
Welcher heiß und perlend glüht
Durch die stille Flut empor.

Und im Quelle badest du,
Eine Nix´ mit goldnem Haar;
Oben deckt den Zauber zu
Das Gewässer tief und klar.

Gottfried Keller
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