Hart am Ufer steht mein Fuß,
Drüben, horizontdurchlassend,
Friert am Strand ein schmales Wäldchen,
Nirgends eine Spur von Haus und Menschen.

Klatschend steht die Ente auf,
Mißtrauisch durch meine Nähe,
Bald mit vorgestemmten Rudern,
Fällt sie wieder ein nach raschem Fluge.

Nebel zieht und hüllt gemach
Erst das Wäldchen, dann die Welle,
Hüllt mich selbst in seinen Mantel;
Nicht mehr sichtbar, quakt ein braver Erpel.

Gleich Eliasens Wolke sinkts,
Jener Wolke des Propheten,
Die zum Himmel ihn entführte,
Als vor Isebel er flüchten mußte.

Ach, Jehovah, laß mich noch,
Laß mich noch auf deiner Erde!
Isebel, die schöne Fürstin,
Lieb´ ich, und sie liebt mich zärtlich wieder.

Detlev von Liliencron

Additional Information

»Nebel und Sonne«, 1900
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