Und so hebe dich dennaus den Nebeln des Gramsauf des Selbstvertrauensmächtigen Fittichenaufwärts,bis du dir selbermit all deinem Leideklein wirst,groß wirstüber dir selberund all deinem Leide.
Alles fügt sich und erfüllt sich,mußt es nur erwarten könnenund dem Werden deines GlückesJahr und Felder reichlich gönnen.Bis du eines Tages jenen reifen Duft der Körner spürestund dich aufmachst und die Ernte in die tiefen Speicher führest.
Niemanden hassen,jeden belassenin seinem Wesen,in jedem lesendie Ewige Meinung,das macht genesenzum Allumfassen,zur Allvereinigung.
Wie heißt der Papagei? wird mancher fragen. Doch nie wird jemand jemandem dies sagen. Er ward einmal mit »Lore« angesprochen – und fiel darauf in Wehmut viele Wochen. Er ward erst wieder voll und ganz gesund durch einen Freund: Fritz Kunkels jungen Hund. ---------------------------------------------»Lorus«Fritz Kunkels Pudel ward, noch ungetauft, von einem Stiefmilchbruder Korfs gekauft. Es trieb ihn, als er, hilfreich von Natur, der sogenannten »Lore« Leid erfuhr, sogleich zu ihr: worauf er, der nicht hieß, sich ihr zum Troste »Lorus« taufen ließ: den Namen also gleichsam auf sich nehmend – und alle Welt durch diese Tat beschämend! Korf selbst vollzog den Taufakt unverweilt. Der Vogel aber war fortan geheilt.
O gib mir Freuden, nicht mit dem verstrickt,was ich als niedres Ich in mir empfinde,gib solche Freuden mir zum Angebindewie Geist sie Geist, der Seele Seele schickt.O nicht mehr dieser schalen Freuden Pein,die doch erkauft nur sind von fremden – Leiden!Schenk Herzen mir, die sich für dich entscheiden,so wird auch meines wahrhaft fröhlich sein.
Durch manchen Herbst des Leidens mußt du, Herz, eh dich die letzte goldne Sichel mäht. Schon späht ihr blankes Erz nach deinem dunklen Blut. Wie bald, so ruht, verströmend Gold, es, Abendröten gleich in jenem Reich des Ewigen Abends, welcher Friede heißt! O süßer Geist der Nächte, sei mir hold!
Korf liest gerne schnell und viel;Darum widert ihn das SpielAll des zwölfmal unerbetnenAusgewalzten, Breitgetretnen.Meistens ists in sechs bis achtWörtern völlig abgemacht,Und in ebensoviel SätzenLäßt sich Bandwurmweisheit schwätzen.Es erfindet drum sein GeistEtwas, was ihn dem entreißt:Brillen, deren EnergienIhm den Text zusammenziehen!Beispielsweise dies GedichtLäse, so bebrillt, man nicht!Dreiundreißig seinesgleichenGäben erst - ein - Fragezeichen.
Am Himmel der WolkenErdunkelnder Kranz …Auf schauerndem Strome Metallischer Glanz …Die Wälder zuseitenSo finster und tot …Und in flüsterndem GleitenVorüber mein Boot …Ein Schrei aus der Ferne –Dann still wie zuvor …Wie weit sich von MenschenMein Leben verlor! …Eine Welle läuft leiseSchon lang nebenher,Sie denkt wohl, ich reiseHinunter zum Meer …Ja, ich reise, ich reise,Weiß selbst nicht, wohinImmer weiter und weiterVerlockt mich mein Sinn …Schon kündet ein SchimmerVom morgenden Rot, –Und ich treibe noch immerIm flüsternden Boot.
NeuigkeitenEs müßte Zeitungen geben,die immer das mitteilen,was nicht ist:Keine Cholera!Kein Krieg!Keine Revolution!Keine Mißernte!Die tägliche Freudeüber die Abwesenheit großer Übelwürde zweifellosdie Menschen fröhlicher machen.
Es ist vielleicht das letzte Mal,Daß Deine Hand in meiner ruht…So nah dein Blut an meinem Blut…O wüßtest Du von meiner Qual!Du aber lächelst hell und gutMit Deiner Augen stillem Strahl…Du Wandrer weißt nicht, wie es tutEs ist vielleicht das letzte Mal!