Siehe, der Frühling währet nicht lang´:
Bald ist verhallt der Nachtigall Sang.
Blühen noch heute Blumen im Feld,
Morgen ist öd´ und traurig die Welt,
Aber der Liebe selige Lust
Ist sich des Wandels nimmer bewußt.

Alles auf Erden hat seine Zeit,
Frühling und Winter, Freuden und Leid,
Hoffen und Fürchten, Ruhn und sich Mühn,
Kommen und Scheiden, Welken und Blühn,
Aber der Liebe selige Lust
Ist sich des Wandels nimmer bewußt.

Weil uns des Lebens Sonne noch scheint,
Wollen wir leben liebend vereint.
Wollen der Zukunft Wetter nicht scheu´n,
Wollen des Augenblicks uns erfeu´n!
Was auch des Himmels Fügung uns gibt:
Glücklich ist nur das Herz, das da liebt.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Please login to view comments and to post

We use cookies on our website. Some of them are essential for the operation of the site, while others help us to improve this site and the user experience (tracking cookies). You can decide for yourself whether you want to allow cookies or not. Please note that if you reject them, you may not be able to use all the functionalities of the site.